Studie: Jede zweite Lehrkraft nutzt KI für die Schule
Die Digitalisierung der Bildung schreitet in Deutschland unaufhaltsam voran. Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur bei Schülern, sondern auch bei Lehrkräften immer mehr an Bedeutung gewinnt. Laut der repräsentativen Studie haben bereits 51 Prozent der befragten Lehrer der Sekundarstufen I und II Erfahrungen mit KI-Tools wie ChatGPT oder SchulKI gesammelt.
KI im Schulalltag
Die Einsatzmöglichkeiten von KI in der Schule sind vielfältig. 81 Prozent der Lehrkräfte nutzen KI zur Wissensvermittlung im Unterricht, während 59 Prozent KI-Technologien verwenden, um den Schülern das Thema näherzubringen. 43 Prozent der Lehrer geben individuelles Feedback mithilfe von KI-Tools, und 36 Prozent bereiten ihre Unterrichtsstunden damit vor. Interessanterweise verbieten jedoch 37 Prozent der Lehrkräfte die Nutzung von KI bei Hausaufgaben, während zehn Prozent diese sogar als Hausaufgabe aufgeben.
Uneinigkeit unter den Lehrkräften
Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass nicht alle Lehrkräfte von der Nutzung der neuen Technologien überzeugt sind. 28 Prozent der Befragten möchten auch in Zukunft KI-Tools verwenden, während 23 Prozent dies ausschließen. Weitere 28 Prozent haben bislang keine praktischen Erfahrungen mit KI, planen aber deren Einsatz. Die Gruppe der Totalverweigerer ist mit 11 Prozent relativ klein. Sieben Prozent der Lehrkräfte haben KI bisher nur für private Zwecke genutzt.
Die Bedeutung der Digitalisierung
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder betont, dass Schulen eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit KI spielen sollten. „Schulen müssen Kinder und Jugendliche mit Künstlicher Intelligenz vertraut machen. Wo, wenn nicht in den Schulen, sollen sie den kompetenten Einsatz von KI lernen?“ Rohleder fordert zudem, dass Lehrkräfte durch Fortbildungsangebote unterstützt werden, um die Didaktik von KI sinnvoll in den Unterricht zu integrieren.
Digitalpakt Schule zeigt Wirkung
Ein erfreuliches Ergebnis der Umfrage ist die positive Bewertung des Digitalpakts Schule. 92 Prozent der Lehrkräfte berichten von spürbaren Verbesserungen durch die in den letzten fünf Jahren bereitgestellten Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen. Diese Mittel wurden unter anderem für WLAN, Tablets, Computer und Netzwerkadministration verwendet. 90 Prozent der Lehrer fordern nun eine schnelle Anschlussfinanzierung, um die erzielten Fortschritte nicht zu gefährden. 93 Prozent verlangen, dass ein Digitalpakt 2.0 auch Gelder für Lizenzen, Lernmaterialien und Fortbildungen umfasst.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich, dass die Digitalisierung der Schulen nicht nur notwendig, sondern auch von den Lehrkräften begrüßt wird. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger den Forderungen nach einer Anschlussfinanzierung nachkommen werden. Angesichts der positiven Auswirkungen des Digitalpakts wäre es fatal, diese Entwicklung nun zu stoppen und die Schulen erneut im digitalen Rückstand zu belassen.
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