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20.09.2024
05:59 Uhr

Sorgen um Datenschutz bremsen China-Autos in Europa aus

Sorgen um Datenschutz bremsen China-Autos in Europa aus

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Centers of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach zeigt, dass europäische Kunden erhebliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei Automarken aus China haben. Diese Sorgen könnten den Markterfolg der neuen chinesischen Automarken in Europa erheblich beeinträchtigen.

Datenschutz als entscheidendes Kriterium

Für ein Drittel der Autofahrer ist der Schutz vor Hacker-Angriffen ein zentrales Kriterium beim Kauf eines Neuwagens. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des CAM, die in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk-Ausrüster Cisco Systems durchgeführt wurde. Besonders auffällig ist, dass chinesischen Herstellern wie MG, BYD und Nio in puncto Datenschutz am wenigsten vertraut wird. Nur 16 bis 17 Prozent der Befragten gaben an, diesen Marken beim Schutz ihrer Daten zu vertrauen.

Vertrauensvorsprung für deutsche Hersteller

Im Gegensatz dazu genießen deutsche Automarken wie Mercedes, BMW und Volkswagen ein deutlich höheres Vertrauen. 39 Prozent der Befragten vertrauen Mercedes in Bezug auf Datenschutz, gefolgt von BMW mit 37 Prozent und Volkswagen mit 32 Prozent. Auch andere etablierte Marken wie Toyota, Ford und Opel schneiden besser ab als die chinesischen Herausforderer.

Chancen für deutsche Hersteller

Experten sehen in den Datenschutzbedenken der Kunden eine Chance für deutsche Automobilhersteller. Christian Korff, Mitglied der Geschäftsführung bei Cisco in Deutschland, betont, dass „Datenschutz made in Germany“ zu einem neuen Verkaufsargument werden könne. Dies könnte sogar das Potenzial haben, den Verbrennungsmotor als weltweites Markenzeichen abzulösen.

Investitionen in Sicherheit erforderlich

Damit dieser Vertrauensvorschuss nicht verspielt wird, müssen die Hersteller jedoch in entsprechende Sicherheitsarchitekturen für vernetzte Fahrzeuge investieren. „Ein einziger Vorfall kann ausreichen, um dieses Vertrauen zu verspielen“, warnt Korff. Stefan Bratzel vom CAM rät den Herstellern, offen mit den drohenden Gefahren durch Hackerangriffe und Datenklau umzugehen.

Transparenz als Schlüssel zum Erfolg

Bratzel betont, dass die Hersteller transparent mit den Risiken umgehen müssen. „Man muss möglichst transparent damit umgehen, wo Risiken drohen und wie man mit den Daten umgeht. Und wenn dann doch einmal etwas passiert, ist die Fallhöhe nicht so groß“, so Bratzel. Die Studie zeigt, dass die deutschen Hersteller aufgrund ihres bestehenden Vertrauensvorsprungs besonders sensibel auf Datenschutzthemen reagieren müssen.

Umfrageergebnisse

Für die Studie hat das Institut YouGov im Juli 1149 Autofahrerinnen und Autofahrer aus ganz Deutschland befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Datenschutz ein entscheidendes Kriterium beim Autokauf ist und dass deutsche Hersteller hier einen klaren Wettbewerbsvorteil haben.

Es bleibt abzuwarten, wie die chinesischen Automarken auf diese Herausforderung reagieren und ob sie in der Lage sein werden, das Vertrauen der europäischen Kunden zu gewinnen.

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