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05.08.2024
16:23 Uhr

Solar-Chef zieht Kunden Millionen aus der Tasche - jetzt ist er verschwunden

Solar-Chef zieht Kunden Millionen aus der Tasche - jetzt ist er verschwunden

Solar-Boss taucht mit Millionensumme ab: Deutsche Kunden vor Scherbenhaufen

Der Chef der deutschen Solarfirma „Go Solar GmbH“ hat das Firmenkonto leergeräumt und ist spurlos verschwunden. Sowohl die Mitarbeiter als auch die Kunden stehen nun vor einem Scherbenhaufen. Der Vorfall ereignete sich in Oberschleißheim, Bayern, und hat zahlreiche Betroffene in eine prekäre Lage versetzt.

Ein gewinnträchtiges Geschäft mit Schattenseiten

Das Geschäft mit Photovoltaik-Anlagen galt bisher als lukrativ. Hohe Stromkosten und fallende Preise bei den Anlagen sorgten für eine gute Auftragslage. Doch wie sich zeigt, zieht dies auch Betrüger an. Die „Go Solar GmbH“ warb mit Versprechungen wie „Teure Strompreise waren gestern“ und einer schnellen Installation der Anlagen. Diese Versprechen wurden jedoch nicht eingehalten, und der Geschäftsführer ist nun mit einer Millionensumme abgetaucht.

Hintergründe und Ermittlungen

Der Geschäftsführer der „Go Solar GmbH“ stammt laut Berichten aus Nigeria und steht im Zentrum eines Netzwerks von Unternehmen mit ähnlichen Namen. Seit 2016 soll er als Geschäftsführer mehrerer in Deutschland registrierter Firmen tätig gewesen sein, die Dienstleistungen im gebäudenahen Bereich anboten. Am 18. Juli kappte er alle Kontakte zu Geschäftspartnern, Lieferanten und Kunden und räumte das Geschäftskonto leer. Der Betrag umfasst Millionen, und die Unternehmenswebseite ist ebenfalls nicht mehr erreichbar.

Die Kriminalpolizei ermittelt inzwischen unter dem Aktenzeichen BY 8664-505775-24/1. Diverse Strafanzeigen wurden bereits eingereicht. Die verbliebenen Mitarbeiter der Firma, ein Handelsvertreter und ein Monteur, sind ebenso überrascht und können die besorgten Kunden nicht mehr erreichen, da die Marketingfirma in Dubai, die die Kundendaten verwaltet, nicht mehr bezahlt wurde.

Betroffene Kunden und offene Forderungen

Viele Kunden hatten Anzahlungen in Höhe von 40 Prozent oder sogar den Komplettpreis von rund 17.000 Euro für eine „Photovoltaik All-In-One-Anlage“ geleistet. Ein betroffener Kunde berichtete, dass er einen Kredit in Höhe von 18.000 Euro aufgenommen habe und nun mit seiner Familie vor den Scherben stehe. Es handelt sich um eine Vielzahl von Straftaten, von Urkundenfälschung über Unterschlagung bis hin zu Betrug.

Kooperationspartner Viessmann geschockt

Der renommierte Wärmepumpen- und Solaranlagenhersteller Viessmann war Kooperationspartner von „Go Solar“. Der Markenname dürfte für einige Kunden vertrauenerweckend gewirkt haben. Viessmann zeigte sich überrascht und bedauerte, dass ihr Name für kriminelle Zwecke missbraucht wurde. Das Unternehmen wird rechtliche Schritte einleiten, um offene Forderungen geltend zu machen.

Ratschläge für zukünftige Solar-Kunden

Experten raten, sich beim Kauf einer Solaranlage auf etablierte Anbieter zu verlassen. Dr. Christina Bönning-Huber vom Solarenergie Förderverein Deutschland (SFV) empfiehlt, bei der Anzahlung einen gewissen Anteil des Gesamtpreises nicht zu übersteigen. Kunden sollten immer genügend Geld einbehalten, um den Vertrag notfalls von einem anderen Unternehmen erfüllen zu lassen. Dies könne helfen, ähnliche Betrugsfälle zu vermeiden.

Dieser Vorfall zeigt erneut, wie wichtig es ist, bei Investitionen in erneuerbare Energien sorgfältig und vorsichtig vorzugehen. Die betroffenen Kunden stehen nun vor einer schwierigen rechtlichen und finanziellen Situation, die es zu bewältigen gilt.

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