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23.05.2024
13:48 Uhr

Silberpreis auf Jahreshoch: Ein Zeichen der Stärke in unsicheren Zeiten

Silberpreis auf Jahreshoch: Ein Zeichen der Stärke in unsicheren Zeiten
Silberpreis auf Jahreshoch: Ein Zeichen der Stärke in unsicheren Zeiten

Der Silberpreis hat jüngst eine beeindruckende Marke durchbrochen und erreichte am 21. Mai ein Jahreshoch, das Experten und Anleger gleichermaßen aufhorchen lässt. In einer Zeit, in der die Wirtschaft von Unsicherheiten geprägt ist, zeigt sich das "Gold des kleinen Mannes" als leuchtender Hoffnungsträger am Horizont der Kapitalmärkte.

Die treibenden Kräfte hinter dem Aufschwung

Der aktuelle Stand des Silberpreises von 30,60 US-Dollar – umgerechnet etwa 28,18 Euro – ist das Resultat eines rasanten Anstiegs um rund 36 Prozent im letzten Jahr. Dies übertrifft sogar die Performance des Goldpreises, der im gleichen Zeitraum um 22,5 Prozent zulegte. Doch was steckt hinter dieser Entwicklung?

Angebot und Nachfrage in Schieflage

Ein Blick auf den globalen Silbermarkt offenbart ein seit Jahren anhaltendes Angebotsdefizit. Die Minenproduktion, die vorrangig aus Ländern wie Mexiko, China und Peru stammt, und das Recycling, welches etwa 20 Prozent zum Gesamtangebot beiträgt, können die Nachfrage nicht decken. Dieses Ungleichgewicht führte nun zu dem größten Defizit seit zwei Jahrzehnten, was den Preis unweigerlich in die Höhe treibt.

Die Solarindustrie als Wachstumsmotor

Anders als Gold findet Silber in tausenden industriellen Anwendungen Verwendung. Ein signifikanter Teil der Nachfrage stammt aus der Solarindustrie, die Silber für die Produktion von Solarzellen benötigt. Mit China als Hauptproduzenten dieser Technologie und einem prognostizierten Anstieg der industriellen Silbernachfrage um 9 Prozent in diesem Jahr, ist ein Ende des Aufschwungs nicht in Sicht.

Investmentperspektive: Chancen und Risiken

Die Investition in Silber ist derzeit ein zweischneidiges Schwert. Trotz der starken Nachfrage aus der Industrie und der traditionellen Rolle als Krisenwährung, zeigen technische Indikatoren wie der RSI-Index, dass Silber – und Gold gleichermaßen – überkauft sein könnten. Anleger sollten daher eine neutrale Position einnehmen und die weitere Entwicklung der geopolitischen Lage sowie die Zinsentscheidungen der US-Zentralbank abwarten.

Deutsche Anleger im Steuerdilemma

Insbesondere für deutsche Investoren wird das Edelmetall durch steuerliche Veränderungen weniger attraktiv. Die Steuererhöhung auf Silberimporte außerhalb der EU hat bereits zu einem Rückgang der physischen Nachfrage geführt. Dies spiegelt sich in einem deutlichen Abverkauf deutscher Anleger wider.

Fazit: Vorsichtige Optimismus geboten

Die aktuelle Situation des Silbermarktes ist geprägt von Dynamik und Unsicherheit. Die starke industrielle Nachfrage und die langjährige Wertschätzung als sichere Anlage sprechen für das Edelmetall. Gleichzeitig mahnen die rasanten Preissteigerungen und die Abhängigkeit von der Weltkonjunktur zur Vorsicht. Anleger sollten die Entwicklungen genau beobachten und gegebenenfalls bereit sein, schnell zu reagieren.

Die hier geäußerten Ansichten und Meinungen sind die des Autors und spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten von Kettner Edelmetalle wider. Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Risiken verbunden und kann sowohl steigen als auch fallen. Eine gründliche Recherche und Beratung durch Fachleute wird empfohlen.

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