Schwere Zeiten für Audi: Vorstand und Betriebsrat beraten über Krisenmaßnahmen
Die angespannte wirtschaftliche Lage bei Audi hat den Vorstand des Unternehmens dazu veranlasst, intensive Gespräche mit dem Betriebsrat zu führen. Trotz der schwierigen Situation bekräftigte das Unternehmen, dass die Beschäftigungsgarantie bis 2029 weiterhin Bestand habe. Der dramatische Einbruch des Betriebsgewinns im dritten Quartal um 91 Prozent auf 106 Millionen Euro zeigt jedoch, wie ernst die Lage ist.
Ursachen der Krise
Die Gründe für die Krise bei der Volkswagen-Tochter sind vielfältig. Ein wesentlicher Faktor ist der Absatzeinbruch der Marke Audi. Hinzu kommen hohe Rückstellungen für die mögliche Schließung des Werks in Brüssel. Ohne die Luxusmarken Lamborghini und Bentley, die noch für schwarze Zahlen sorgten, wäre die Situation noch prekärer.
Stellenabbau und Zukunftsperspektiven
Wie das „Manager Magazin“ berichtet, plant Audi in Deutschland mittelfristig den Abbau mehrerer Tausend Stellen. Dies betrifft vor allem 4.500 Stellen außerhalb der Produktion, darunter mehr als 2.000 in der Entwicklung. Gesamtbetriebsratschef Jörg Schlagbauer betonte jedoch, dass derzeit keine Verhandlungen über betriebsbedingte Kündigungen stattfinden und man sich in Gesprächen über die inhaltlichen Ziele befinde, um Audi wetterfest zu machen.
Effizienzsteigerung und Wettbewerbsfähigkeit
Im Fokus der Maßnahmen steht die Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Schlagbauer erklärte, dass es um klare Strukturen, schnellere Entscheidungsfindungen und verbesserte Prozesse gehe. Neueinstellungen würden nur noch „handverlesen“ vorgenommen, um die Effizienz weiter zu steigern.
Sozialverträglicher Stellenabbau
Bereits 2019 hatte Audi mit dem Betriebsrat einen „sozialverträglichen Abbau von bis zu 9.500 Stellen entlang der demografischen Kurve bis 2025“ vereinbart. Dieses Programm sei laut Audi weitgehend abgeschlossen. Eine Audi-Sprecherin betonte, dass die Beschäftigungsgarantie bis 2029 nicht gekündigt sei und weiterhin gelte.
Herausforderungen und Ausblick
Die Herausforderungen für Audi sind immens. Der Vorstand steht vor der Aufgabe, das Unternehmen durch diese schwierigen Zeiten zu steuern, ohne dabei die Belegschaft zu verunsichern. Die Gespräche mit dem Betriebsrat sollen sicherstellen, dass betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden und das Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgeht.
Die deutsche Automobilindustrie steht insgesamt vor großen Herausforderungen. Die politische Landschaft und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die durch die aktuelle Regierung geprägt sind, tragen ihren Teil zur Unsicherheit bei. Es bleibt abzuwarten, wie Audi diese schwierige Phase meistern wird und welche Maßnahmen letztlich ergriffen werden, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
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