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27.09.2024
06:25 Uhr

Scharfe Kritik an WHO-Studie zur Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen

Scharfe Kritik an WHO-Studie zur Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen

Eine im August 2024 veröffentlichte Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sorgt für heftige Diskussionen. Die Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Lancet Respiratory Medicine erschienen ist, behauptet, dass die COVID-19-Impfungen zwischen Dezember 2020 und März 2023 in 54 europäischen Ländern die Sterblichkeit um 59 Prozent reduziert und 1,6 Millionen Leben gerettet hätten. Diese Ergebnisse wurden schnell von den Medien aufgegriffen und breit kommuniziert.

Methodische Mängel und einseitige Betrachtung

Professor Boris Kotchoubey von der Universität Tübingen äußerte jedoch erhebliche Zweifel an der Methodik der Studie. In einem Interview mit der Berliner Zeitung kritisierte er, dass die Untersuchung sich ausschließlich auf die COVID-19-spezifische Mortalität konzentriere und die Gesamtsterblichkeit außer Acht lasse. Mögliche indirekte Folgen der Impfkampagne, wie etwa Impfnebenwirkungen, würden nicht berücksichtigt.

Variierende Erfassung und Meldung

Ein weiterer Kritikpunkt Kotchoubeys ist die uneinheitliche Erfassung und Meldung von COVID-19-Todesfällen. Die Definition eines COVID-19-Todesfalls variiere stark von Land zu Land, was zu erheblichen Verzerrungen führen könne. Auch das medizinische Personal habe oft einen beträchtlichen Ermessensspielraum bei der Festlegung der Todesursache, insbesondere bei Patienten mit Vorerkrankungen.

Fehlende Ganzheitlichkeit

Kotchoubey betont, dass eine umfassende Bewertung der Auswirkungen von Impfstoffen einen ganzheitlichen Ansatz erfordere. Jede medizinische Maßnahme habe potenzielle Vor- und Nachteile, die in einer ausgewogenen Analyse berücksichtigt werden müssten. Hierzu sei die Betrachtung der Gesamtsterblichkeit unerlässlich, was in der WHO-Studie jedoch völlig vernachlässigt werde.

Fragwürdige Schlussfolgerungen

Die Studienautoren kommen zu dem Ergebnis, dass die meisten geretteten Leben bei Personen über 60 Jahren, in der Omikron-Phase der Pandemie und nach der ersten Booster-Impfung zu verzeichnen seien. Ältere Menschen sollten sich daher unbedingt boostern lassen. Diese Schlussfolgerung basiere jedoch auf der Annahme, dass ein proportionales Verhältnis zwischen der Anzahl der geretteten Leben und der Zahl der Verstorbenen bestehe, was Kotchoubey als fragwürdig einstuft.

Kontextuelle Faktoren

Der Tübinger Professor weist darauf hin, dass verschiedene epidemiologische Faktoren wie die exponentiell ansteigende Sterberate mit dem Alter, die hohen Infektionszahlen während der Omikron-Phase und die längere Zeitspanne nach der ersten Booster-Impfung die beobachteten Zahlen erklären könnten, ohne dass sie notwendigerweise auf eine außergewöhnliche Wirksamkeit der Impfungen hinweisen müssten.

Schlussbemerkung

In seiner abschließenden Kritik an der WHO-Studie betont Kotchoubey: „Die Studie ist nicht die Stromkosten des E-Papiers wert, mit dem sie erschien. Sie bleibt im Reich der Modelle, die auf unbewiesenen oder sogar kontrafaktischen Annahmen beruhen; mit den Auswirkungen der Impfstoffe in der realen Welt hat sie nichts zu tun.“ Diese deutlichen Worte unterstreichen die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Studien und deren Methodik, insbesondere wenn sie weitreichende gesellschaftliche und gesundheitspolitische Implikationen haben.

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