Russland setzt nordkoreanische Soldaten im Donbass ein – EU fordert Konsequenzen
Die Lage im Donbass spitzt sich weiter zu. Während die Ukraine in der strategisch wichtigen Region zunehmend an Boden verliert, sorgt der Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite für internationale Besorgnis. Die EU fordert eine sofortige Kursumkehr Nordkoreas und droht mit Konsequenzen.
Russland verstärkt seine Truppen mit Nordkoreanern
Nach Berichten aus dem Kreml sei es das gute Recht Russlands, nordkoreanische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine einzusetzen. Diese Aussage sorgte im UN-Sicherheitsrat für heftige Diskussionen und Besorgnis. In der Region Kursk, nahe der ukrainischen Grenze, sollen mittlerweile nordkoreanische Soldaten stationiert sein. Für Russland ist die Industriestadt Pokrowsk in der Ostukraine das nächste wichtige Ziel. Die Infrastruktur der Stadt sei bereits zu etwa 80 Prozent zerstört, und die russischen Truppen stünden nur noch sieben Kilometer vor der Stadt.
Frontlinie bricht zusammen
Laut dem ukrainischen Generalstab in Kiew gab es allein am Frontabschnitt Pokrowsk 28 russische Sturmangriffe. An der gesamten Front im Osten und Süden der Ukraine wurden 134 Gefechte gezählt. Im Süden des Gebiets Donezk mussten die ukrainischen Verteidiger mehrere Städte räumen. Generalmajor Dmytro Martschenko sprach von einem Zusammenbruch der Front.
Internationale Reaktionen und Forderungen
In Washington, New York und Brüssel wird intensiv darüber beraten, wie mit der Unterstützung der russischen Streitkräfte durch nordkoreanische Soldaten umzugehen ist. Das US-Verteidigungsministerium zeigte sich „zunehmend besorgt“ über den möglichen Einsatz dieser Soldaten. Einige von ihnen seien bereits näher an die Ukraine verlegt worden.
EU-Chefdiplomat Josep Borrell forderte von Nordkorea einen sofortigen Stopp der Unterstützung für Russlands Angriffskrieg. „Die Anwesenheit von mehreren Tausend Soldaten, die mit dem russischen Militär zusammenarbeiten, stellt einen eklatanten Verstoß gegen die UN-Charta und mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrates dar“, sagte Borrell in Brüssel. Er kündigte eine „angemessene Reaktion“ an und werde diese Woche zu Konsultationen mit Japan und Südkorea reisen.
Russland verteidigt seine Position
Russlands Präsident Wladimir Putin bestreitet die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten nicht und verweist darauf, dass auch die Ukraine auf Personal aus NATO-Staaten zurückgreife. Moskau beabsichtige, die Kooperation mit Nordkorea „in Zukunft weiterzuentwickeln“, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja.
Ukraine stockt Armee auf
Unterdessen wurde in Kiew bekannt, dass die ukrainische Armee wegen zunehmenden Ausrüstungs- und Personalmangels aufgestockt werden soll. Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Oleksandr Lytwynenko, kündigte an, dass zusätzliche rund 160.000 Männer zum Wehrdienst einberufen werden sollen.
Russische Luftangriffe und internationale Spannungen
Seit den Abendstunden des 30. Oktober greift Russland die Ukraine erneut aus der Luft an – mit Raketen, Gleitbomben und Kampfdrohnen. Allein auf die Hafenstadt Odessa und ihr Umland wurden etwa zehn Raketen abgeschossen. In der ostukrainischen Großstadt Charkiw schlugen Gleitbomben ein, wobei ein zwölfjähriger Junge getötet und 34 Menschen verletzt wurden.
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, auf die eskalierenden Spannungen und die zunehmende militärische Unterstützung Russlands durch Nordkorea angemessen zu reagieren. Die kommenden Wochen werden zeigen, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu deeskalieren und den Frieden in der Region zu sichern.
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