Russische Gegenoffensive in Kursk: Eskalation im Ukraine-Konflikt
Die Region Kursk steht erneut im Zentrum des Ukraine-Konflikts, da russische Streitkräfte eine bedeutende Gegenoffensive gestartet haben. Diese Entwicklung wurde sowohl von ukrainischen als auch von russischen Quellen bestätigt, ebenso wie von unabhängigen Militäranalysten. Der Angriff erfolgt als Antwort auf den überraschenden Vorstoß der Ukraine Anfang August, bei dem sie Hunderte Quadratkilometer russischen Territoriums erobern konnte.
Russlands Antwort auf die ukrainische Offensive
Die russische Gegenoffensive konzentrierte sich auf die westliche Flanke der ukrainischen Invasion, die am 6. August begonnen hatte. John Helin von der Blackbird Group berichtete, dass russische Truppen eine Keilbewegung von Westen und Norden hinter den ukrainischen Truppen in Richtung des Dorfes Snagost durchführten. Prorussische Militärblogger behaupten, dass die Angriffe das Dorf Obukhov erreicht hätten, was einen Vormarsch von mehr als zehn Kilometern an diesem Tag bedeuten würde.
Ukrainische Quellen bestätigen russische Offensive
Der proukrainische Militärblogger Serhij Sternenko bestätigte die russische Gegenoffensive und beschrieb die Situation als gefährlich für die Ukraine. Er warnte vor einem möglichen Kontrollverlust und kritisierte die mangelnde Koordination und Organisation der ukrainischen Streitkräfte in der Region. Das russische Verteidigungsministerium gab bekannt, ukrainische Einheiten in einer Reihe von Dörfern in Kursk besiegt zu haben. Aus Kiew wurde das zunächst nicht kommentiert.
Analysen und Einschätzungen der Lage
Militäranalysten und ukrainische Kommentatoren hielten den russischen Angriff für vorhersehbar. Stanislav Osman, ein Freiwilliger des 24. Angriffsbataillons "Aidar", erklärte, einige Warnungen der ukrainischen Fronttruppen seien ignoriert worden. Obwohl die Ukraine zu Beginn ihrer Offensive erfolgreich war, hat sie in den ersten zwei Wochen kaum Fortschritte gemacht. Die Gegenoffensive deutet nun darauf hin, dass Russland versucht, die Kontrolle zurückzugewinnen und die ukrainischen Invasoren zurückzudrängen.
Risiken der ukrainischen Offensive
Die ukrainische Invasion bei Kursk wird von den meisten unabhängigen Militärexperten als riskantes Unterfangen angesehen. Trotz des anfänglichen Erfolgs warnen Analysten, dass die Ukraine beim Versuch, das Gebiet um Kursk zu halten, gefährliche Verluste riskiert. Gleichzeitig sind die russischen Streitkräfte in der Ostukraine seit dem ukrainischen Vorstoß bei Kursk schneller vorgerückt. Die Hoffnung, mit dem Vorstoß nach Russland die Front in der Ostukraine zu schwächen, scheint sich nicht erfüllt zu haben.
Die Lage in der Ostukraine
In der Ostukraine rücken russische Streitkräfte auf die Stadt Pokrowsk, einen wichtigen logistischen Knotenpunkt, vor. Auch bauen sie die Linien im Südosten des Donbass aus. Obwohl sich der Vormarsch der russischen Streitkräfte in der vergangenen Woche verlangsamt zu haben scheint, bleibt die Lage für die ukrainischen Verteidiger kritisch.
Großbritannien erlaubt Einsatz von Storm-Shadow-Marschflugkörpern
Einem Bericht des Guardian zufolge hat London der Ukraine erlaubt, von Großbritannien gelieferte Storm-Shadow-Marschflugkörper für Langstreckenangriffe tief in Russland einzusetzen. Diese Entscheidung sei bereits in vertraulichem Rahmen getroffen worden. Die ukrainische Regierung argumentiert seit Langem, dass Einschränkungen beim Einsatz von Langstreckenwaffen ihre Kriegsanstrengungen behindern. Die USA hingegen äußerten die Befürchtung, dass solche Schläge tief auf russischem Territorium die Situation eskalieren könnten.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew erklärten US-Außenminister Antony Blinken und der britische Außenminister David Lammy, Russland sei für die Eskalation des Krieges verantwortlich. Der Besuch in Kiew fand einen Tag nach Berichten statt, nach denen der Iran ballistische Raketen an Russland geliefert habe. Dies verschaffe Moskau "zusätzliche Fähigkeiten und Flexibilität" im Krieg, so Blinken.
Waffen gegen Russland: Verhalten der USA unklar
Auf die Frage, ob die USA ihre Politik in Bezug auf Langstreckenangriffe ändern würden, antwortete Blinken ausweichend. Die USA seien von Anfang an bereit gewesen, ihre Strategie flexibel anzupassen. "Wir werden das auch weiterhin tun", sagte Blinken, ohne jedoch auf eine mögliche Änderung der Einsatzerlaubnis von US-Waffen durch die Ukraine einzugehen. Berichten zufolge hat die Ukraine bereits Storm-Shadow-Marschflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 250 Kilometern eingesetzt, um russische Militärziele auf der Krim zu treffen. Die Halbinsel wird seit dem Jahr von Russland kontrolliert. Die UNO hat dies mehrfach als völkerrechtswidrige Annexion bezeichnet.
- Themen:
- #Energie
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik