Proteste bei ZF Friedrichshafen: Massive Stellenstreichungen geplant
Der deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen steht vor einer tiefgreifenden Krise. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 bis zu 14.000 Arbeitsplätze abzubauen. Diese Nachricht hat in der Belegschaft und in der gesamten Automobilzulieferer-Branche für erhebliche Unruhe gesorgt.
Ursprüngliche Pläne übertroffen
Ursprünglich war die Rede von einem Abbau von bis zu 12.000 Stellen. Nun hat das Unternehmen die Zahl auf bis zu 14.000 erhöht, was die Befürchtungen der Mitarbeiter und des Betriebsrats nochmals übertrifft. Besonders betroffen sind drei deutsche Werke, die komplett schließen sollen: Gelsenkirchen, Damme und Eitorf. Insgesamt werden dadurch rund 1.300 Arbeitsplätze allein an diesen Standorten verloren gehen.
Reaktionen und Proteste
Die Mitarbeiter und der Betriebsrat von ZF Friedrichshafen haben lautstark gegen die Entscheidung protestiert. Ein Aktionstag ist für den 10. September geplant, bei dem eine Demonstration vom Hauptwerk in Friedrichshafen zum ZF-Forum und anschließend zum Rathausplatz fortgeführt werden soll. Auch der Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand wurde zur Teilnahme eingeladen.
Transformation zur Elektromobilität als Ursache
Die Krise bei ZF Friedrichshafen wird maßgeblich durch die Transformation zur Elektromobilität verschärft. Der Wechsel von Verbrennungsmotoren zu elektrischen Antrieben belastet das Kerngeschäft des Unternehmens erheblich. ZF ist weltweit führend in der Produktion von Getrieben und anderen wichtigen Teilen für LKWs, doch die neuen Antriebstechnologien bringen bislang nicht die erhoffte Profitabilität.
Hohe Verschuldung als zusätzlicher Druck
Ein weiteres Problem ist die hohe Verschuldung des Unternehmens. Durch die Übernahme eines Wettbewerbers im Jahr 2020 stiegen die langfristigen Schulden auf insgesamt 12 Milliarden Euro. Trotz eines leichten Rückgangs auf 11,2 Milliarden Euro im letzten Jahr bleibt die finanzielle Belastung enorm. Die Umsätze des Konzerns sind hingegen seit 2018 gesunken.
Kritik an der Bundesregierung
Die geplanten Stellenstreichungen werfen ein Schlaglicht auf die wirtschaftspolitischen Entscheidungen der Bundesregierung. Der erzwungene Wandel zur Elektromobilität und der damit verbundene Regulierungsdruck haben die Automobilbranche in eine schwierige Lage gebracht. Kritiker sehen die Politik der Ampelregierung, insbesondere der Grünen, als maßgeblichen Faktor für die Krise. Die hohen Energiepreise und die unsichere Energieversorgung tragen zusätzlich zur Belastung der Industrie bei.
Fazit
Die geplanten Stellenstreichungen bei ZF Friedrichshafen sind ein alarmierendes Signal für die gesamte Automobilzulieferer-Branche in Deutschland. Die Transformation zur Elektromobilität und die hohe Verschuldung setzen das Unternehmen unter enormen Druck. Die Proteste der Mitarbeiter und des Betriebsrats sind ein verzweifelter Versuch, gegen die drohenden Arbeitsplatzverluste anzukämpfen. Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung auf die Kritik reagieren und Maßnahmen zur Unterstützung der Industrie ergreifen wird.
Die Entwicklungen bei ZF Friedrichshafen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, traditionelle Werte und eine starke deutsche Wirtschaft zu erhalten. Die aktuellen politischen Entscheidungen gefährden nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche.
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