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19.02.2024
17:32 Uhr

Polens Demokratie unter Beschuss: Die Pegasus-Abhöraffäre weitet sich aus

Polens Demokratie unter Beschuss: Die Pegasus-Abhöraffäre weitet sich aus

In einer beunruhigenden Wendung der Ereignisse hat sich die Abhöraffäre in Polen, die bereits im Wahlkampf 2019 für Schlagzeilen sorgte, als noch umfassender herausgestellt, als zuvor angenommen. Nicht nur Oppositionspolitiker, sondern auch Mitglieder der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) wurden offenbar mit der berüchtigten Spionagesoftware Pegasus überwacht.

Ein Schock für die polnische Politik

Die Enthüllungen, die der ehemalige Ministerpräsident Donald Tusk in einer Diskussion mit dem Präsidenten Andrzej Duda preisgab, zeichnen das Bild einer Regierung, die im Geheimen und mit fragwürdigen Mitteln operiert. Der Kauf von Pegasus, der umgerechnet 9,6 Millionen Euro kostete, wurde aus Mitteln finanziert, die eigentlich den Opfern von Verbrechen zugutekommen sollten – ein Schlag ins Gesicht für die polnische Demokratie und ihre Bürger.

Die Überwachung der Opposition

Krzysztof Brejza, der Wahlkampfchef der Bürgerplattform (PO), berichtete, wie die PiS im Wahlkampf 2019 auffallend gut über die Schritte der Opposition informiert war. "Auf Schritt und Tritt begleitet" fühlte sich die Opposition, was nun in einem neuen Licht erscheint, da klar wird, dass die Überwachung nicht vor den eigenen Reihen Halt machte.

Verlust der Lizenz als Zeichen exzessiver Überwachung

Das Ausmaß der Überwachung war so extrem, dass selbst der Hersteller von Pegasus, das israelische Unternehmen NSO, Polen die Lizenz entzog. Ein beispielloser Vorgang, der die Schwere der Situation unterstreicht.

Die Reaktion von PiS-Chef Kaczyński

Während PiS-Chef Jarosław Kaczyński die Affäre als "übel aufgeblasenen Ballon" abtut, sind die Fakten unübersehbar. Die Behauptung, dass alles im Interesse der polnischen Nation unternommen wurde, steht in krassem Gegensatz zu den Handlungen, die im Geheimen ausgeführt wurden.

Die Notwendigkeit einer lückenlosen Aufklärung

Die Aufarbeitung der Affäre konnte erst mit dem Regierungswechsel eingeleitet werden. Eine parlamentarische Untersuchungskommission wurde eingesetzt, um die Geschehnisse lückenlos aufzuklären und die Demokratie in Polen zu verteidigen.

Die fragwürdige Rolle von Präsident Duda

Die Rolle von Präsident Duda bleibt zweifelhaft. Trotz seiner Beteuerungen, für eine Untersuchung zu sein, bleibt seine Unterstützung für Figuren wie den PiS-Politiker Mariusz Kaminski, der in der Vergangenheit wegen Amtsmissbrauchs verurteilt wurde, bedenklich.

Fazit: Ein Angriff auf die Grundwerte

Die Pegasus-Abhöraffäre stellt einen direkten Angriff auf die Grundwerte einer freien und fairen Gesellschaft dar. Es ist ein Weckruf für die polnische Nation und ihre Verbündeten, die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und der demokratischen Freiheiten zu verteidigen. Die Augen Europas und der Welt sind nun auf Polen gerichtet, in der Hoffnung, dass Gerechtigkeit und Transparenz siegen werden.

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