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19.07.2023
11:29 Uhr

Notenbanken setzen auf Gold: Rekordkäufe seit 55 Jahren

Gold hat das neue Jahr mit einem Paukenschlag begonnen. Laut einer Studie des World Gold Council (WGC) war die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall im vergangenen Jahr so stark wie seit elf Jahren nicht mehr. Die weltweite Goldnachfrage stieg 2022 um beeindruckende 18 Prozent auf 4.741 Tonnen, fast auf dem Niveau von 2011. Das starke Gesamtjahresergebnis wurde durch die Rekordnachfrage von 1.337 Tonnen im vierten Quartal unterstützt.

Zentralbanken und Privatanleger: Große Nachfrage nach Gold

Die außergewöhnlich hohe Nachfrage ist laut WGC auf "massive Käufe" der Zentralbanken zurückzuführen. Unterstützt wurde dieser Trend durch einen großen Appetit seitens von Privatanlegern und langsamere Abflüsse aus börsengehandelten Fonds (ETFs). Die Zentralbanken kauften im Jahresendviertel 417 Tonnen Gold, zusätzlich zu den fast 400 Tonnen, die sie im dritten Quartal erworben hatten. Die meisten dieser Goldkäufe wurden jedoch nicht gemeldet.

Gold als Schutz vor Inflation

Die Privatanleger trugen ebenfalls stark zum Nachfrageboom bei. Die weltweite Nachfrage nach Barren und Münzen stieg auf ein Neunjahreshoch von 1.217 Tonnen, ein Plus von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut WGC blieb das "Bedürfnis nach Vermögensschutz in einem globalen Inflationsumfeld" ein Hauptmotiv für den Kauf von Goldanlagen. Dies zeigt, dass Gold trotz aller modernen Anlageformen immer noch als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten angesehen wird.

Ausblick auf das Jahr 2023

Für das laufende Jahr sieht das WGC bessere Aussichten für die Nachfrage nach ETFs, zumal Zinserhöhungen weniger problematisch sein dürften. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Zentralbankkäufe wieder das Niveau von 2022 erreichen werden. Die anhaltende Dollarschwäche, die zunehmenden Rezessionsrisiken und die gestiegenen geopolitischen Risiken dürften jedoch Gold weiterhin unterstützen.

Gold als Alternative zu Aktien

In einer aktuellen Umfrage zu den besten Anlagealternativen zu Aktien im zweiten Halbjahr 2023 lag Gold & Commodities mit 40.44% deutlich vorne. Dies zeigt einmal mehr, dass Gold trotz aller Unkenrufe nach wie vor eine wichtige Rolle im Anlageportfolio vieler Investoren spielt.

Die aktuellen Entwicklungen bestätigen die traditionelle Rolle von Gold als sicherer Hafen und Inflationsschutz. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Unruhen kann das gelbe Edelmetall eine wichtige Absicherungsfunktion erfüllen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sowohl Zentralbanken als auch Privatanleger vermehrt auf Gold setzen.

Die Nachfrage nach Gold ist so stark wie seit elf Jahren nicht mehr. Zentralbanken und Privatanleger setzen auf das gelbe Edelmetall als sicheren Hafen und Inflationsschutz.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Goldnachfrage im Jahr 2023 entwickeln wird. Doch die aktuellen Trends deuten darauf hin, dass Gold auch in Zukunft eine wichtige Rolle im globalen Finanzsystem spielen wird.

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