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07.01.2024
11:41 Uhr

Neue Abgaben für Verbrenner: Umweltbundesamt setzt auf umstrittenes Bonus-Malus-System

Neue Abgaben für Verbrenner: Umweltbundesamt setzt auf umstrittenes Bonus-Malus-System

Deutschland steht möglicherweise vor einer steuerlichen Revolution im Automobilsektor: Das Umweltbundesamt (UBA) hat einen Vorschlag unterbreitet, der insbesondere Besitzer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor direkt betreffen würde. In einem kühnen Schachzug soll ein Bonus-Malus-System eingeführt werden, das die steuerliche Last nach dem CO₂-Ausstoß der Fahrzeuge bemisst und somit die Finanzierung eines neuen Bonus für Elektroautos ermöglichen soll. Doch was bedeutet diese Maßnahme für die Autofahrer und die deutsche Automobilindustrie?

Steuerschraube für Verbrenner: UBA-Präsident fordert Gerechtigkeit

UBA-Präsident Dirk Messner erklärte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass das neue System auf dem Verursacherprinzip basieren soll: Je mehr CO₂ ein Fahrzeug ausstößt, desto höher soll die steuerliche Belastung sein. "Mit den Einnahmen könnte man einen Bonus für den Kauf von kleinen und mittleren E-Autos gegenfinanzieren," so Messner. Dabei soll der Fokus auf der Unterstützung von Käufern mit geringem Einkommen liegen, um eine gerechte Verteilung zu gewährleisten.

Ende des Umweltbonus für E-Autos sorgt für Verunsicherung

Die plötzliche Streichung der Kaufprämie für E-Autos, die bis Ende 2024 gewährt werden sollte, hat für erhebliche Irritationen gesorgt. ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze kritisierte den Vorgang scharf und warnte vor einem Verlust an Glaubwürdigkeit der Regierung. Trotz des abrupten Endes des Umweltbonus am 13. Dezember 2023, werden bereits bewilligte Förderungen weiterhin ausgezahlt.

Umweltbonus "sehr erfolgreich": Wird das Förderprogramm fortgesetzt?

Das Bundeswirtschaftsministerium unter Führung von Robert Habeck (Grüne) lobt den Umweltbonus als entscheidenden Faktor für den Vormarsch der E-Mobilität in Deutschland. Seit seiner Einführung wurden rund 10 Milliarden Euro für etwa 2,1 Millionen Elektrofahrzeuge ausgegeben. Beim Autogipfel im Kanzleramt wurde zudem das Ziel bekräftigt, bis 2030 15 Millionen vollelektrische Pkw auf deutschen Straßen zu sehen. Die Frage, ob und wie neue Förderungen eingeführt werden, bleibt jedoch offen.

Ein Vorstoß mit Sprengkraft: Die Reaktionen

Die Vorschläge des UBA könnten sich als Zündstoff in der ohnehin schon hitzigen Debatte um die Zukunft der Mobilität und die Rolle des Staates erweisen. Während Befürworter einer umweltfreundlicheren Verkehrspolitik die Pläne begrüßen, sehen Kritiker darin eine unzulässige Belastung für Autofahrer und eine Gefahr für die Automobilindustrie. Die Umsetzung eines solchen Systems würde nicht nur die Besitzer von Verbrenner-Fahrzeugen finanziell treffen, sondern könnte auch weitreichende Folgen für die gesamte Wirtschaft haben.

Die Debatte um die angemessene Förderung von Elektromobilität und die damit verbundenen steuerlichen Maßnahmen zeigt einmal mehr, wie komplex die Herausforderungen sind, vor denen Deutschland im Bereich Umwelt- und Wirtschaftspolitik steht. Es bleibt abzuwarten, ob das UBA mit seinem Vorstoß Erfolg haben wird und wie sich dies letztendlich auf die Mobilitätswende in Deutschland auswirken wird.

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