Mega-Insolvenz trifft Unternehmen mit 2000 Mitarbeitern: Buchhandel und bekannter Taschenhändler pleite
Die deutsche Wirtschaft wird erneut von einer Großinsolvenz erschüttert. Mehrere Tochterunternehmen der WB D2C Group haben in den vergangenen Wochen Insolvenz angemeldet. Der Konzern, der Waren in verschiedenen Sparten sowohl online als auch im stationären Handel verkauft, beschäftigt nach eigenen Angaben 2000 Mitarbeiter.
Bekannte Firmen betroffen: Fitz & Huxley und Jokers melden Insolvenz an
Beim zuständigen Amtsgericht in Augsburg gingen am 15. Juli 2024 folgende Insolvenzanträge aus der Gruppe ein:
- D2C digital GmbH
- D2C Logistics GmbH
- Fitz & Huxley Commerce GmbH
- Jokers GmbH & Co. KG
- kinderwelt tausendkind GmbH
Auch der deutschlandweit tätige Gartenversandhändler Gärtner Pöschke GmbH hat bereits am 27. Juni beim Amtsgericht in Düsseldorf den Insolvenzantrag eingereicht. Die Muttergesellschaft meldete Anfang Juni ihre Insolvenz an. Damals behauptete die Eigentümerin gegenüber der Wirtschaftswoche, dass die anderen Gesellschaften nicht von der Insolvenz betroffen sein würden. Diese Aussage muss man nun in Frage stellen.
Weltbild-Gruppe: Ein weiterer Riese fällt
Zu den insolventen Firmen der Gruppe gehört auch der Buchladen Jokers. Weitere Unternehmen in der Weltbild-Gruppe, die bisher noch keine Insolvenz anmelden mussten, sind namhafte Marken wie der Online-Buchhandel Bücher.de, der Schmuckhändler Paul Valentine oder der Werkzeughändler Westfalia.
Die Weltbild-Gruppe erzielte 2023 eigenen Angaben zufolge noch einen Jahresumsatz von 600 Millionen Euro. Als Grund für die Insolvenz werden enorme Kostensteigerungen durch die Krisen der vergangenen Jahre genannt. Allerdings berichtet die Wirtschaftswoche, dass es hinter den Kulissen brodelt. Es sei von einer „überraschend fragilen Finanzsituation“ die Rede.
Steigende Zahl der Großinsolvenzen in 2024
Damit reiht sich Weltbild in die Gruppe von Großinsolvenzen in 2024 ein, die immer weiter zu wachsen scheint. Laut einer aktuellen Analyse der Unternehmensberatung Falkensteg, die IPPEN.MEDIA vorliegt, stieg die Zahl der Großinsolvenzen im ersten Halbjahr 2024 um 41 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum an.
„Die Rettung von Unternehmen aus der Insolvenz gestaltet sich zunehmend komplexer. Hohe Zinsen machen den Erwerb insolventer Firmen teurer oder unattraktiv. Ferner schrecken unsichere Umsätze aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage potenzielle Investoren ab“, erklärt Experte Jonas Eckhardt, Partner der Unternehmensberatung Falkensteg. Er gehe davon aus, dass sich der Trend erstmal halten wird.
Diese Entwicklung sollte der deutschen Politik zu denken geben. Die Ampelregierung scheint unfähig, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Unternehmen in Krisenzeiten überleben können. Stattdessen setzen sie auf ideologisch getriebene Projekte, die den Wirtschaftsstandort Deutschland weiter schwächen. Es bleibt zu hoffen, dass ein Umdenken stattfindet, bevor noch mehr Unternehmen und Arbeitsplätze verloren gehen.
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