Mailänder Verbotskultur: Drakonische Strafen für Raucher unter freiem Himmel
Die italienische Metropole Mailand setzt ein weiteres Zeichen für die um sich greifende Verbotskultur in Europa. Ab dem 1. Januar 2024 müssen Raucher in der Öffentlichkeit einen Mindestabstand von zehn Metern zu anderen Personen einhalten - andernfalls drohen saftige Bußgelder von bis zu 240 Euro.
Totales Rauchverbot mit wenigen Ausnahmen
Die neue Regelung betrifft ausschließlich klassische Tabakprodukte wie Zigaretten, Zigarren und Zigarillos. Interessanterweise bleiben E-Zigaretten von dem Verbot weitgehend verschont - ein Detail, das Fragen zur Verhältnismäßigkeit der Maßnahme aufwirft. Bereits seit 2021 ist das Rauchen auf Spielplätzen, in Sportanlagen, Parks und an Haltestellen in der lombardischen Hauptstadt untersagt.
Fragwürdige Begründung mit Feinstaubbelastung
Die Stadtverantwortlichen rechtfertigen ihr Vorgehen mit der ohnehin schlechten Luftqualität Mailands. Nach Angaben der Region Lombardei sollen Zigaretten für etwa sieben Prozent der Feinstaubemissionen verantwortlich sein. Ein vergleichsweise geringer Anteil, wenn man bedenkt, dass Industrie und Verkehr deutlich stärker zur Luftverschmutzung beitragen.
Bevormundungspolitik im Namen der Gesundheit
Mit dem Verweis auf etwa 9.000 tabakbedingte Todesfälle pro Jahr in Italien schwingt sich die Stadtverwaltung zum Gesundheitsapostel auf. Diese Form der Bevormundungspolitik könnte Schule machen - bereits jetzt diskutieren andere europäische Städte ähnliche Verbote.
Die zunehmende Regulierungswut im öffentlichen Raum zeigt einmal mehr, wie sehr der Staat in die persönliche Freiheit seiner Bürger eingreift. Was als vermeintlicher Gesundheitsschutz daherkommt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als weiterer Schritt in Richtung Überwachungsstaat.
Vorbote einer europaweiten Entwicklung?
Mit 1,3 Millionen Einwohnern könnte Mailand als erste italienische Großstadt mit derart weitreichenden Rauchverboten zum Vorbild für andere Metropolen werden. Die Maßnahme reiht sich nahtlos ein in eine Serie von Verboten und Regulierungen, die unter dem Deckmantel des Gesundheits- und Umweltschutzes die persönliche Entscheidungsfreiheit der Bürger zunehmend einschränken.
Besonders pikant: Während man den Bürgern das Rauchen im Freien praktisch unmöglich macht, bleiben die wahren Ursachen der städtischen Luftverschmutzung weitgehend unangetastet. Ein klassisches Beispiel für symbolpolitische Maßnahmen, die den Bürgern das Leben erschweren, ohne die eigentlichen Probleme zu lösen.
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