
Machtpoker am Panamakanal: USA blamieren sich mit voreiliger Gebührenbefreiung
In einem diplomatischen Fauxpas sondergleichen hat sich das US-Außenministerium mit einer vorschnellen Ankündigung zur kostenlosen Durchfahrt amerikanischer Regierungsschiffe durch den Panamakanal eine peinliche Blöße gegeben. Die Panamakanal-Behörde widersprach umgehend dieser eigenmächtigen Interpretation und stellte klar, dass keinerlei Änderungen an den bestehenden Gebührenregelungen vorgenommen wurden.
Amerikanische Selbstüberschätzung trifft auf panamesische Realität
Mit der Grandezza eines Imperiums verkündete das US-Außenministerium via Social Media, dass Panama zugestimmt hätte, keine Gebühren mehr für US-Regierungsschiffe zu erheben. Eine Fehleinschätzung, die exemplarisch für die oft überhebliche Außenpolitik Washingtons steht. Die panamesische Kanalbehörde konterte diplomatisch, aber bestimmt: Man sei lediglich zu Gesprächen über die Durchfahrt amerikanischer Kriegsschiffe bereit.
Der lange Schatten der Trump-Ära
Die aktuelle Situation erinnert fatal an die Drohgebärden des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der Panama wiederholt mit der Übernahme des strategisch wichtigen Wasserweges gedroht hatte. Seine aggressive Rhetorik, garniert mit vermeintlicher Sorge über chinesischen Einfluss, zeigt deutlich die neokolonialen Reflexe, die in Washington noch immer präsent sind.
Millionenschwere Interessenpolitik
Der finanzielle Aspekt dieser diplomatischen Posse ist beträchtlich: Die US-Regierung hätte durch eine Gebührenbefreiung jährlich Millionen Dollar einsparen können. Dass ausgerechnet die weltgrößte Wirtschaftsmacht versucht, sich auf Kosten eines deutlich kleineren Landes Vorteile zu verschaffen, wirft kein gutes Licht auf die amerikanische Außenpolitik.
Die Panamakanal-Behörde demonstriert mit ihrer klaren Haltung, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Washington nach Belieben über lateinamerikanische Interessen hinweggehen konnte.
Diplomatische Schadensbegrenzung
Der kürzliche Besuch von US-Außenminister Marco Rubio bei Panamas Präsident Jose Raul Mulino könnte nun als Versuch der Schadensbegrenzung interpretiert werden. Doch die vorschnelle Verkündung des US-Außenministeriums hat bereits ihre Spuren hinterlassen und dürfte das ohnehin sensible Verhältnis zwischen den beiden Nationen zusätzlich belasten.
Diese Episode zeigt einmal mehr, wie dringend die USA ihre außenpolitische Kommunikation überdenken müssen. In einer multipolaren Welt, in der auch kleinere Nationen selbstbewusst ihre Interessen vertreten, wirken derartige Alleingänge wie Relikte aus längst vergangenen Zeiten der amerikanischen Vorherrschaft.
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