Machtkampf in der SPD: Juso-Chef stellt Scholz als Kanzlerkandidat infrage
Die Debatte um die Kanzlerkandidatur der SPD für die vorgezogene Bundestagswahl 2025 gewinnt weiter an Schärfe. Der Vorsitzende der Jusos, Philipp Türmer, äußerte nun deutliche Zweifel an einer erneuten Kandidatur von Bundeskanzler Olaf Scholz.
Keine automatische Krönung des Kanzlers
In einem Podcast des Nachrichtenmagazins Politico betonte Türmer, dass es "keine Selbstkrönung" gebe. Die finale Entscheidung über den Kandidaten liege beim Parteitag. Es sei durchaus denkbar, "jetzt mit einem anderen Kandidaten ins Rennen zu gehen". Der Juso-Chef forderte zudem kreative Lösungen, um "das Momentum zu drehen", sollte Scholz vorgeschlagen werden.
Motivationsprobleme bei der Parteijugend
Besonders besorgniserregend für die SPD-Führung dürfte sein, dass Türmer offen Motivationsprobleme in seinem Verband einräumte, was einen möglichen Wahlkampf für Scholz betrifft. Er verwies dabei auf die inhaltliche Kritik, die der Jugendverband in der Vergangenheit am Kurs des Kanzlers geäußert habe.
Pistorius als Alternative?
In der Partei mehren sich die Stimmen, die Verteidigungsminister Boris Pistorius als Alternative zu Scholz ins Spiel bringen. Der Minister selbst hält sich eine Kandidatur grundsätzlich offen, betont aber seine Loyalität zum amtierenden Kanzler. "In der Politik sollte man nie irgendetwas ausschließen", so Pistorius bei einer Veranstaltung in Passau.
SPD-Führung unter Zugzwang
Die Parteispitze um Lars Klingbeil und Saskia Esken steht nun unter enormem Druck, die Personalfrage schnell zu klären. Klingbeil kündigte bereits eine "zügige Entscheidung" in der K-Frage an, ohne jedoch einen konkreten Zeitplan zu nennen.
"Ich lasse mir nicht von Journalisten, auch nicht von Strömungsvertretern, jetzt einen Zeitplan diktieren, sondern das müssen wir als Parteivorsitzende schon selbst entscheiden", betonte Klingbeil.
Warnung vor Demontage des Kanzlers
Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder warnte seine Partei eindringlich davor, den amtierenden Kanzler zu beschädigen: "Die Partei kann doch nicht den eigenen Bundeskanzler demontieren." Er attestierte Scholz, einen "ordentlichen Job" zu machen, verwies aber auch darauf, dass die Situation mit der Ampelkoalition besonders herausfordernd sei.
Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur dürfte für die SPD richtungsweisend sein. Mit den aktuell schwachen Umfragewerten steht die Partei vor der Herausforderung, den bestmöglichen Kandidaten für die kommende Bundestagswahl zu finden.
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