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04.10.2024
13:35 Uhr

Lehrer starten Hotline gegen rechte Gewalt in Brandenburg

Lehrer starten Hotline gegen rechte Gewalt in Brandenburg

In Brandenburg haben Lehrer, die nach eigenen Aussagen rechtsextreme Gewalt miterlebten, eine Opfer-Hotline eingerichtet. Diese Initiative wird in Zusammenhang mit der AfD gesetzt, was erneut die politische Brisanz des Themas unterstreicht. Die Lehrer fordern außerdem verstärkten Demokratieunterricht an Schulen.

Rechtsextremismus an Schulen: Ein wachsendes Problem?

Lehrer aus Brandenburg berichten von zunehmenden rechtsextremen Strukturen und extremen Umtrieben an deutschen Schulen. In einem im Frühjahr veröffentlichten Brief schilderten sie die Zustände an einer Schule in Burg, wo verfassungsfeindliche Symbole und Ausgrenzungen an der Tagesordnung gewesen seien. Diese Berichte führten zu massiven Bedrohungen gegen die Lehrer, die nun mit einer Opfer-Hotline reagieren.

Die Forderungen der Lehrer

Die Lehrer fordern nicht nur Unterstützung für die Opfer, sondern auch eine proaktive Haltung der Schüler gegen rechte Positionen. Sie sollen ermutigt werden, sich zu solidarisieren und bei Bedarf Lehrkräfte und die Schulleitung zu informieren. Falls keine Reaktion erfolgt, wird empfohlen, sich an das Schulamt zu wenden.

Darüber hinaus gibt es politische Forderungen: „Wenn die Regierung das nicht schafft, junge Menschen aufzufangen, dann müssen wir das halt tun“, sagte ein beteiligter Lehrer. Der Verein „Schule für mehr Demokratie“ setzt sich für mehr Demokratiebildung im Unterricht ein, um der AfD und rechten Strömungen entgegenzutreten.

Die Rolle der AfD

Besonders kritisch wird die Rolle der AfD betrachtet. Die Lehrer sehen in der Partei eine Bedrohung für die Demokratie und fordern, dass Schüler im Klassenzimmer konfrontativ mit AfD-Positionen umgehen sollen. Dies sei notwendig, um dem Rechtsruck entgegenzutreten. Interessanterweise wird die AfD vom Landesamt für Verfassungsschutz in Brandenburg nicht als rechtsextremistische Bestrebung eingestuft.

Einseitige Betrachtung?

Kritiker könnten anmerken, dass die Initiative der Lehrer eine einseitige Betrachtung darstellt. Während rechtsextreme Gewalt thematisiert wird, bleibt die Frage offen, wie mit Gewalt von anderen politischen oder ideologischen Gruppen umgegangen wird. Es stellt sich die Frage, ob eine allgemeine „Gewalthotline“ nicht sinnvoller wäre, um allen Formen von Gewalt entgegenzutreten.

Fazit

Die Einrichtung der Opfer-Hotline und die Forderungen nach mehr Demokratiebildung zeigen, dass die Lehrer in Brandenburg sich aktiv gegen rechtsextreme Tendenzen an Schulen stellen. Doch die einseitige Fokussierung auf rechte Gewalt und die Verknüpfung mit der AfD könnten zu einer weiteren Polarisierung führen. Eine umfassendere Betrachtung aller Formen von Gewalt und Extremismus wäre vielleicht ein sinnvollerer Ansatz, um die Sicherheit und das Wohlbefinden an Schulen zu gewährleisten.

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