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19.05.2023
14:09 Uhr

Lagarde warnt: Weitere Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung unumgänglich

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor weiteren schwierigen Entscheidungen, um die Inflation in Europa erfolgreich einzudämmen. Dies geht aus einer Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde hervor, die von der Nachrichtenagentur „Reuters“ zitiert wird. Lagarde betont, dass zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Teuerungsrate nachhaltig auf das Zwei-Prozent-Ziel zu senken.

Die bisherigen Zinserhöhungen reichen nicht aus

Seit der Zinswende der EZB im Juli 2022 gab es bereits sieben Zinsanhebungen, die die Zinsen insgesamt um 3,75 Prozentpunkte angehoben haben. Trotz dieser Maßnahmen bleibt der Inflationsdruck weiterhin hoch. Volkswirte gehen davon aus, dass mindestens im Juni und Juli dieses Jahres weitere Zinsschritte in Höhe von 25 Basispunkten notwendig sein werden.

Die Gründe für die anhaltende Inflation

Die aktuelle Inflation in Europa ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Dazu zählen unter anderem die steigenden Energiepreise, gestiegene Rohstoffkosten und Lieferschwierigkeiten aufgrund der anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie. Auch die expansive Geldpolitik der EZB in den vergangenen Jahren hat zur erhöhten Inflation beigetragen.

Weitere mögliche Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung

Abgesehen von den Zinserhöhungen könnten weitere Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung in Betracht gezogen werden. Diese können beispielsweise eine Reduzierung der Anleihekäufe durch die EZB oder eine Verringerung der Liquidität im Bankensystem umfassen. Auch eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte und eine engere Zusammenarbeit mit der Politik könnten dazu beitragen, den Inflationsdruck zu reduzieren.

Die Rolle der Politik bei der Inflationsbekämpfung

Die Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Inflation. Öffentliche Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Forschung können helfen, das Wirtschaftswachstum zu stärken und somit einen Beitrag zur Stabilisierung der Preise leisten. Zudem können Strukturreformen und eine effiziente Regulierung der Märkte dazu beitragen, die Inflation in Schach zu halten.

Die Risiken einer anhaltenden Inflation

Eine hohe Inflation birgt verschiedene Gefahren für die Wirtschaft. Sie kann die Kaufkraft der Verbraucher schwächen und somit den Konsum dämpfen. Darüber hinaus kann sie zu einer erhöhten Unsicherheit auf den Finanzmärkten führen und Investitionen beeinträchtigen. In extremen Fällen kann eine anhaltend hohe Inflation sogar zu einer Währungskrise oder einer Stagflation – einer Kombination aus stagnierendem Wirtschaftswachstum und hoher Inflation – führen.

Fazit: Beherzte Entscheidungen sind gefragt

Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat deutlich gemacht, dass weitere Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung unumgänglich sind. Es ist entscheidend, dass die EZB und die Politik gemeinsam beherzte Entscheidungen treffen, um die Teuerungsrate nachhaltig auf das Zwei-Prozent-Ziel zu senken und somit die wirtschaftliche Stabilität in Europa zu sichern.

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