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11.11.2024
09:34 Uhr

Krypto-Betrug: Ein globales Verbrechen mit weitreichenden Folgen

Krypto-Betrug: Ein globales Verbrechen mit weitreichenden Folgen

Der Betrug mit Krypto-Anlagen hat weltweit einen Schaden von rund 70 Milliarden Euro verursacht. Auch in Deutschland gibt es nahezu täglich neue Opfer. Doch in vielen Fällen sind auch die Täter Opfer. Dies berichtet Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock.

Psychologisch ausgeklügelte Methoden

Die Betrüger nutzen psychologisch geschickt ausgearbeitete Methoden, um ihre Opfer zu Geldanlagen in Krypto-Währungen zu verleiten. Diese Angriffe finden mittlerweile in industriellem Maßstab statt. Laut Stock werden diese Angriffe oft aus Ländern heraus durchgeführt, in denen die staatliche Überwachung schwächer ist.

Verwendung von Künstlicher Intelligenz

In Deutschland kommen zunehmend Künstliche Intelligenz und Deep Fakes zum Einsatz, um Stimmen, Bilder und Videos zu fälschen. Dies erschwert die Erkennung und Verfolgung der Betrüger erheblich.

Cybersklaven: Die unsichtbaren Täter

Ein besonders erschreckendes Beispiel ist der Fall von Abdus S. aus Bangladesch. Er wurde durch eine vermeintliche IT-Stellenanzeige nach Kambodscha gelockt und dort als Cybersklave gehalten. Unter brutalen Bedingungen musste er Menschen im Westen Beziehungen vorgaukeln und sie zu Investitionen in Fake-Krypto-Börsen verleiten.

Moderne Sklaverei

Diese perfide Art von Anlagebetrug wird als "Pig Butchering" bezeichnet. Die kriminellen Gangs locken gut ausgebildete Menschen aus Süd- und Südostasien mit vielversprechenden Jobangeboten und machen sie zu Cybersklaven, die andere bestehlen. Dies ist eine Form moderner Sklaverei, die von der Gründerin und Leiterin des Beratungsunternehmens Human Research Consultancy, Mina Chiang, scharf verurteilt wird.

Ermittlungen und internationale Zusammenarbeit

Die Ermittlungen in solchen Fällen sind äußerst schwierig, da die Straftaten oft im Ausland begangen werden. Nino Goldbeck, Oberstaatsanwalt bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern, betont die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit. Das bayerische Justizministerium hat daher eine Vereinbarung mit Interpol geschlossen, um die internationale Zusammenarbeit zu erleichtern.

Sanktionierung der Hintermänner

Die USA setzen zusätzlich auf Sanktionen gegen identifizierte Hintermänner. Ein Geschäftsmann aus Kambodscha wurde auf die US-Sanktionsliste OFAC gesetzt, da er als Drahtzieher des Pig Butchering identifiziert wurde. Ob die EU ähnliche Maßnahmen ergreifen wird, bleibt abzuwarten, da die Bundesregierung hierzu keine Stellungnahme abgegeben hat.

Fazit

Der Betrug mit Krypto-Anlagen ist ein globales Verbrechen, das nicht nur finanzielle Schäden, sondern auch menschliches Leid verursacht. Die internationale Zusammenarbeit und die Sanktionierung der Hintermänner sind wichtige Schritte im Kampf gegen diese perfiden Machenschaften. Dennoch bleibt die Herausforderung groß, insbesondere angesichts der zunehmenden Verwendung von Künstlicher Intelligenz und der schwierigen Ermittlungsbedingungen.

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