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13.03.2024
06:33 Uhr

Krisenwährung Gold – Schwellenländer rüsten sich mit Edelmetallreserven

Krisenwährung Gold – Schwellenländer rüsten sich mit Edelmetallreserven

Angesichts eines bemerkenswerten Anstiegs des Goldpreises auf 2.183 US-Dollar pro Feinunze – ein Phänomen, das selbst Experten vor Rätsel stellt – verdichten sich die Anzeichen, dass Schwellenländer massiv in das Edelmetall investieren. Möglicherweise bauen diese Länder Goldreserven auf, um sich gegen potenzielle Sanktionen abzusichern.

Unklare Gründe für den Goldpreis-Anstieg

Der jüngste Preisanstieg von Gold hat verschiedene Theorien aufkommen lassen. Einige Analysten verweisen auf geopolitische Spannungen, andere auf die Aussicht auf niedrigere Zinsen, die traditionell dem Goldpreis Auftrieb verleihen. So deutete US-Notenbankchef Jerome Powell kürzlich an, dass Zinssenkungen bevorstehen könnten, eine Ansicht, die auch von Christine Lagarde von der Europäischen Zentralbank geteilt wurde. Diese Erwartungshaltung könnte Investoren dazu veranlassen, in Gold zu investieren, das keine laufenden Erträge bietet und dessen Lagerung bei hohen Zinsen kostspieliger wird.

Gold als Krisenwährung – Zentralbanken agieren

Ein weiterer Faktor, der den Goldpreis beeinflusst, ist die anhaltend hohe Nachfrage nach dem Edelmetall, insbesondere von Zentralbanken. Der World Gold Council berichtete von einer "unerschütterlichen Nachfrage der Zentralbanken", die trotz Schwächen in anderen Marktbereichen die Goldnachfrage im Jahr 2023 deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre hielt. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und Handelsspannungen sehen viele Investoren in Gold einen sicheren Hafen.

Schwellenländer im Fokus

Die Schweiz gilt als Top-Importeur von Gold, doch unter den größten Käufern finden sich auch Schwellenländer wie China, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indien. Diese Länder könnten ihre Goldkäufe als strategische Maßnahme gegen mögliche Sanktionen verstärken, ähnlich den Maßnahmen, die gegen Russland ergriffen wurden. Die Invesco Global Soverein Asset Management Studie von 2023 zeigte, dass viele Zentralbanken dazu übergegangen sind, ihr Gold aus dem Ausland abzuziehen und in der Heimat zu lagern – ein klares Zeichen für das Bestreben, die Kontrolle über die eigenen Reserven zu behalten.

Die Rolle der Terminbörse

Analysten sehen auch in der New Yorker Terminbörse Comex einen Einflussfaktor auf den Goldpreis. Es scheint, dass Investoren ihre Short-Positionen reduziert und stattdessen Long-Positionen aufgebaut haben, was auf eine allgemeine Erwartung von steigenden Goldpreisen hindeutet. Dennoch warnen Experten vor einer möglichen Korrektur nach dem starken Anstieg.

Die politische Dimension des Goldes

Die aktuelle Entwicklung am Goldmarkt ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine politische Frage. In Zeiten, in denen die deutsche Regierung unter anderem für ihre Energiepolitik und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten kritisiert wird, scheint die Rückbesinnung auf Gold als sichere Anlage besonders relevant. Während die Ampelkoalition mit Herausforderungen wie der Energiewende kämpft, suchen Investoren und Staaten gleichermaßen nach Stabilität in bewährten Werten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird, doch eines ist sicher: Gold behält seine Rolle als Krisenwährung und Vertrauensanker in unsicheren Zeiten – eine Tatsache, die angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen relevanter denn je erscheint.

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