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16.10.2024
08:11 Uhr

Kommt jetzt das Airline-Aus? Fluggesellschaften streichen Flüge an deutschen Flughäfen

Kommt jetzt das Airline-Aus? Fluggesellschaften streichen Flüge an deutschen Flughäfen

Die deutschen Flughäfen erleben derzeit eine beispiellose Welle von Flugstreichungen. Fluggesellschaften wie Ryanair, Eurowings, Wizz Air und nun auch Condor reduzieren ihre Flüge drastisch. Dies könnte ein Anzeichen für ein bevorstehendes Airline-Aus sein, wie Experten vermuten.

Hohe Standortkosten als Hauptgrund

Die Hauptursache für diese Entwicklung sind die exorbitant gestiegenen Standortkosten an deutschen Flughäfen. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa, erklärte, dass die staatlichen Kosten im Luftverkehr extrem gestiegen seien, was zu einem schrumpfenden Angebot führe. So verlangen die Flughäfen Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf pro Flug zu einem europäischen Ziel rund 4.400 Euro – eine Summe, die sich seit 2019 fast verdoppelt hat.

Europäischer Vergleich

Im europäischen Vergleich schneiden die deutschen Flughäfen besonders schlecht ab. Während in Rom nur etwa halb so hohe Kosten anfallen, verlangt der Istanbul Airport in der Türkei lediglich 522 Euro pro Flug. Diese Unterschiede machen das Fliegen von und nach Deutschland für viele Airlines unrentabel.

Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft

Die Reduzierung des Flugangebots hat weitreichende Folgen, insbesondere für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Unternehmen sind auf eine enge Anbindung an internationale Märkte angewiesen. Alexander Klay, Pressesprecher des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), warnte, dass die Zahl der ohne Umstieg erreichbaren Ziele sinken werde, was negative Konsequenzen für die Wirtschaft habe.

Rückzug der Airlines

Ryanair hat bereits angekündigt, im Sommer 2025 sein Deutschland-Angebot um 12 Prozent zu reduzieren. Städte wie Dortmund, Dresden und Leipzig werden komplett aus dem Flugprogramm gestrichen. Auch Eurowings plant, mehr als 1.000 Flüge allein in Hamburg zu streichen. Condor will 13 Prozent seines Angebots am Hamburger Flughafen zurückziehen und plant, weiteres Wachstum im Sommer 2025 zu streichen.

Bundesregierung in der Kritik

Die Bundesregierung steht wegen ihrer Luftverkehrspolitik stark in der Kritik. Die hohen staatlichen Abgaben und Gebühren belasten die Airlines erheblich. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft fordert eine Reduzierung der staatlichen Belastungen. Jens Bischof, Präsident des BDL, appellierte dringend, die Luftverkehrsteuer zu senken, die zuletzt um 25 Prozent erhöht wurde.

Gespräche und Lösungsansätze

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) befindet sich derzeit in Gesprächen mit der Luftfahrtbranche, um Lösungen zu finden. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Luftfahrtunternehmen zu verbessern. Doch bislang sind konkrete Maßnahmen rar. Der Pressesprecher des Ministeriums, Florian Druckenthaner, verwies auf externe Faktoren wie Inflation und Personalmangel, die die Kosten in die Höhe treiben.

Fazit

Die Situation an den deutschen Flughäfen ist alarmierend. Die hohen Standortkosten und die daraus resultierenden Flugstreichungen könnten langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und die wirtschaftliche Anbindung Deutschlands gefährden. Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung geeignete Maßnahmen ergreift, um diesen Negativtrend zu stoppen und die Attraktivität deutscher Flughäfen wiederherzustellen.

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