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12.11.2024
10:01 Uhr

Klimakonferenz in Baku: Weltbank unter Verdacht der Verschleierung von Klimageldern

Klimakonferenz in Baku: Weltbank unter Verdacht der Verschleierung von Klimageldern

Die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) in Baku steht unter keinem guten Stern. Während wichtige Staatschefs wie Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden der Konferenz fernbleiben, sorgt nun eine brisante Untersuchung von Oxfam für Aufsehen: Fast 40 Prozent der von der Weltbank ausgezahlten Klimagelder sind nicht nachvollziehbar verbucht.

Milliarden-Lücke in der Weltbank-Buchhaltung

Die Analyse der Nichtregierungsorganisation Oxfam offenbart erschreckende Zahlen: In der Buchhaltung der Weltbank fehlen bis zu 41 Milliarden US-Dollar für Klimafinanzierungen aus dem Zeitraum 2017 bis 2023. Diese massive Diskrepanz zwischen genehmigten und abgeschlossenen Projekten wirft ernsthafte Fragen zur Transparenz und Effektivität der internationalen Klimafinanzierung auf.

„Das ist, als würde man seinen Arzt bitten, seine Ernährung nur anhand der Einkaufsliste zu beurteilen, ohne jemals zu prüfen, was tatsächlich in seinem Kühlschrank landet", kritisiert Kate Donald von Oxfam International die mangelnde Nachvollziehbarkeit der Mittelverwendung.

Billionen-Forderungen für Klimaschutz

Die Dimensionen der benötigten Klimafinanzierung sind gewaltig: Experten schätzen den jährlichen Bedarf auf mindestens eine Billion Dollar, manche Berechnungen gehen sogar von 2,4 Billionen Dollar aus. Diese Summen sollen vor allem Ländern des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Erderwärmung helfen.

Industrieländer drängen auf breitere Finanzierungsbasis

Deutschland und andere westliche Staaten fordern nun zunehmend, dass sich auch wirtschaftsstarke Schwellenländer wie China und die Golfstaaten an den Klimahilfen beteiligen müssen. Diese Forderung erscheint angesichts der immensen Emissionen dieser Länder durchaus berechtigt.

Kritische Betrachtung der Klimakonferenz

Mit rund 51.000 Teilnehmern fällt die Konferenz in Baku deutlich kleiner aus als ihre Vorgänger. Die bisherigen Ergebnisse der Klimapolitik sind ernüchternd: Nach UN-Angaben wurden 2023 keine Fortschritte bei der Reduzierung der weltweiten Emissionen erzielt.

Positive Entwicklung beim Emissionshandel

Immerhin konnte am ersten Konferenztag eine Einigung auf einheitliche UN-Standards für den globalen Handel mit Emissionsgutschriften erzielt werden. Dies könnte den Ländern künftig helfen, ihre Klimaziele effizienter zu erreichen.

Die aktuelle Situation verdeutlicht einmal mehr die Diskrepanz zwischen politischen Absichtserklärungen und der tatsächlichen Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Besonders die mangelnde Transparenz bei der Verwendung der Klimagelder durch die Weltbank muss kritisch hinterfragt werden. Eine effektive Klimapolitik erfordert nicht nur ambitionierte Ziele, sondern vor allem auch eine nachvollziehbare und zielgerichtete Verwendung der bereitgestellten Mittel.

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