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11.11.2024
23:04 Uhr

Klimagipfel-Skandal: Hochrangiger COP29-Vertreter wirbt heimlich für Öl- und Gasgeschäfte

Klimagipfel-Skandal: Hochrangiger COP29-Vertreter wirbt heimlich für Öl- und Gasgeschäfte

Ein brisanter Vorfall erschüttert die internationale Klimaschutz-Gemeinschaft: Der stellvertretende Energieminister Aserbaidschans und COP29-Verantwortliche Elnur Soltanov soll seine Position missbraucht haben, um Investoren für die fossile Brennstoffindustrie seines Landes zu gewinnen. Dies würde laut PJ Media einen eklatanten Interessenkonflikt darstellen.

Verdeckte Aufnahmen enthüllen fragwürdige Geschäftspraktiken

In heimlich aufgezeichneten Gesprächen soll Soltanov aktiv für Investitionen in den staatlichen Ölkonzern SOCAR geworben haben. Dabei hätte er potentiellen Investoren konkrete Geschäftsmöglichkeiten in Aussicht gestellt: "SOCAR Trading ist weltweit im Öl- und Gashandel tätig, besonders in Asien. Das sind die Möglichkeiten, die es zu erkunden gilt", soll er in den Aufnahmen gesagt haben.

Doppelmoral in der Klimapolitik?

Besonders pikant erscheint die Situation vor dem Hintergrund, dass Soltanov in seiner Rolle als COP29-Verantwortlicher offiziell den "Übergang weg von Kohlenwasserstoffen" propagiert. Gleichzeitig soll er in den aufgezeichneten Gesprächen die Erschließung neuer Gasfelder in Aussicht gestellt haben.

Wirtschaftliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen

Aserbaidschan, dessen Wirtschaft zu 60 Prozent von der Energieproduktion abhängig sein soll, steht nun im Zentrum der Kritik. Simon Roach von der Organisation Global Witness bezeichnete den Vorfall als "systemische Korruption von planetarem Ausmaß".

Die UN-Klimarahmenkonvention verbietet solche Interessenkonflikte ausdrücklich. Dennoch scheint es bereits das zweite Jahr in Folge zu sein, in dem ein Erdöl exportierender Staat seine COP-Präsidentschaft für die Förderung fossiler Brennstoffe missbraucht.

Schwindende Unterstützung für Klimainitiativen?

Die Enthüllungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt: Hochrangige politische Vertreter wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz hätten bereits ihre Teilnahme an der COP29 abgesagt. Dies könnte als Indiz für ein schwindendes Interesse an internationalen Klimainitiativen gewertet werden.

Vor allem die mögliche politische Rückkehr des klimaskeptischen Donald Trump in den USA dürfte die globalen Klimaschutzbemühungen weiter erschweren. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie fragil der internationale Konsens beim Klimaschutz ist und wie wirtschaftliche Interessen häufig über klimapolitische Ziele gestellt werden.

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