KI-Revolution in der Filmbranche: Coca-Colas umstrittener Weihnachtsspot sorgt für Aufruhr
Die diesjährige Weihnachtskampagne des Getränkeriesen Coca-Cola sorgt für heftige Diskussionen in der Kreativbranche. Der Konzern hat sich dazu entschieden, seinen legendären Weihnachtsspot aus dem Jahr 1995 mithilfe künstlicher Intelligenz neu zu interpretieren - mit fragwürdigem Ergebnis.
Qualitätsmängel werfen Fragen auf
Die KI-generierte Version des Werbespots weist deutliche technische Mängel auf: Fehlende Räder an den charakteristischen roten Trucks, verzerrte Gebäudedimensionen und auffällig gleichförmige Gesichtszüge der dargestellten Menschen. Was der Konzern als innovativen Technologie-Vorstoß feiert, wird von Experten und Zuschauern gleichermaßen kritisch gesehen.
Bedrohung für kreative Berufe
Die Entwicklung würde vor allem die ohnehin durch wirtschaftliche Unsicherheiten geprägte Kreativbranche treffen. US-Regisseur Alex Hirsch brachte es mit seinem scharfen Kommentar auf den Punkt, als er das charakteristische Rot der Coca-Cola-Trucks mit dem Blut arbeitsloser Filmkünstler verglich. Eine Einschätzung, der sich zahlreiche Branchenexperten anschlossen.
Demokratisierung oder Jobkiller?
Befürworter der KI-Technologie argumentieren mit einer möglichen Demokratisierung der Filmbranche. Kleinere Studios und unabhängige Filmemacher könnten durch den Einsatz von KI Zugang zu bisher unbezahlbaren Produktionsmöglichkeiten erhalten. Professor Björn Stockleben von der Filmuniversität Babelsberg sieht besonders im Dokumentarfilmbereich Chancen für kostengünstige Produktionen.
Mit KI können wir Erzählformen entwickeln, die sonst nicht zugänglich sind.
Gewerkschaften schlagen Alarm
Die Sorge um Arbeitsplätze scheint nicht unbegründet. Eine Goldman-Sachs-Studie prognostiziert, dass künstliche Intelligenz das Potenzial habe, etwa 26 Prozent der bestehenden Aufgaben in der Unterhaltungsbranche zu automatisieren. Die Gewerkschaften haben bereits reagiert: In einem historischen Streik erkämpften die Screen Actors Guild und die Writers Guild erste Schutzmaßnahmen gegen den unkontrollierten KI-Einsatz.
Politische Reaktionen
Der demokratische Gouverneur Kaliforniens, Gavin Newsom, hat inzwischen neue Gesetze unterzeichnet, die Schauspieler vor ungewollter KI-Nutzung schützen sollen. Diese Maßnahmen erscheinen dringend notwendig, zeigt doch der Fall des verstorbenen Schauspielers Paul Walker, wie weit die Technologie bereits fortgeschritten ist.
Der Fall Coca-Cola verdeutlicht exemplarisch die Gratwanderung zwischen technologischem Fortschritt und dem Erhalt kreativer Arbeitsplätze. Während Großkonzerne die Kostenvorteile der KI-Technologie preisen, steht die Branche vor der Herausforderung, menschliche Kreativität und technologische Innovation in Einklang zu bringen.
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