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05.09.2024
09:05 Uhr

Karin Kneissl: Von der Außenministerin zur Tiger-Botschafterin

Karin Kneissl: Von der Außenministerin zur Tiger-Botschafterin

Sechs Jahre sind vergangen, seit Karin Kneissl, die ehemalige österreichische Außenministerin, Arm in Arm mit Wladimir Putin tanzte. Der Kremlchef, ein guter Freund Kneissls, war als Ehrengast zu ihrer Hochzeit geladen. Nun vertieft sich diese Freundschaft in eine berufliche Beziehung: Putin hat Kneissl zur Botschafterin für den Schutz der in Russland bedrohten Amurtiger ernannt. Dies berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA.

Ein ungewöhnlicher Karriereweg

Karin Kneissl, die von Dezember 2017 bis Mai 2019 als Außenministerin Österreichs amtierte, ist keine Unbekannte in Russland. Seit dem vergangenen Jahr lebt die 59-Jährige in Sankt Petersburg und leitet dort eine russische Denkfabrik. Ihr Umzug wurde von einem russischen Militärflieger unterstützt, der ihre Ponys von Österreich nach Russland transportierte. Zuvor hatte Kneissl einige Zeit in Beirut verbracht, wohin die Tiere und ihr Gepäck zunächst via DHL transportiert worden waren. Kneissl äußerte sich seinerzeit dankbar für die Möglichkeit, einen russischen Transportflug auf dem Rückweg aus Syrien nach Russland zu begleiten.

Engagement für den Amurtiger

Im vergangenen Jahr bekundete Kneissl Interesse, einen Amurtiger zu adoptieren. Sie engagiert sich bereits ehrenamtlich für den Schutz dieser Tiere und hat Gelder für die Unterstützung von Wildreservaten gesammelt. Der Amurtiger, der auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten steht, zählt nur noch etwa 750 Exemplare in freier Wildbahn. Kneissls Engagement zeigt ihre Verbundenheit und ihren Einsatz für den Erhalt dieser majestätischen Tiere.

Vergangene Kontroversen

Kneissls enge Beziehung zu Putin hat in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt. Die parteilose Politikerin hatte den russischen Präsidenten im Sommer 2018 zu ihrer Hochzeit nach Österreich eingeladen. Diese Einladung löste sowohl national als auch international Irritationen aus, insbesondere wegen eines Fotos, das Kneissl nach einem gemeinsamen Tanz bei einem Knicks vor dem Kremlchef zeigt.

Kneissls neue Rolle als Tiger-Botschafterin ist ein weiteres Kapitel in ihrer ungewöhnlichen Karriere. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese berufliche Bindung weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen ihr Engagement für den Amurtiger haben wird.

Mit ihrer neuen Aufgabe setzt Kneissl ein Zeichen für den Naturschutz und zeigt, dass politische Karrieren auch ungewöhnliche Wege einschlagen können. Die Ernennung zur Tiger-Botschafterin durch Putin unterstreicht die Bedeutung ihrer bisherigen Bemühungen und könnte den Schutz der bedrohten Amurtiger weiter voranbringen.

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