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23.10.2024
05:55 Uhr

Iran und Saudi-Arabien planen gemeinsames Militärmanöver im Roten Meer

Iran und Saudi-Arabien planen gemeinsames Militärmanöver im Roten Meer

In einer überraschenden Wendung der geopolitischen Ereignisse planen der Iran und Saudi-Arabien erstmals eine gemeinsame Militärübung im Roten Meer. Dies berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf den Kommandeur der iranischen Marine, Schahram Irani. „Saudi-Arabien hat uns gebeten, gemeinsame Übungen im Roten Meer zu organisieren“, so Irani. Die Koordinierung sei im Gange, und beide Länder würden notwendige Konsultationen abhalten.

Ein Zeichen der Deeskalation

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Rivalen könnte den Weg für einen weiteren Dialog und eine Deeskalation der Spannungen in der Region ebnen. Dies wäre ein bedeutender Schritt, nachdem der schiitische Iran und das sunnitische Königreich Saudi-Arabien erst im März 2023 ihre diplomatischen Beziehungen nach jahrelanger Eiszeit wieder aufgenommen hatten.

Unklare Details und Zeitpläne

Einzelheiten oder einen konkreten Zeitplan für das Manöver nannte Irani nicht. Aus Saudi-Arabien gab es bislang keine offizielle Bestätigung für das geplante gemeinsame Militärmanöver. Dennoch könnte diese Kooperation ein Zeichen dafür sein, dass beide Länder bereit sind, ihre Differenzen beiseite zu legen und gemeinsam an der Stabilität der Region zu arbeiten.

Hintergrund: Konflikte und Friedensbemühungen

Im Roten Meer und im Golf von Aden greift die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz seit rund einem Jahr immer wieder Handelsschiffe an, angeblich „aus Solidarität“ mit den Palästinensern im Gazastreifen. Die Huthi-Miliz kontrolliert seit Jahren große Teile des Jemen und befindet sich im Bürgerkrieg mit der international anerkannten Regierung des Landes. Ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis unterstützt die jemenitischen Regierungstruppen seit 2015 in diesem Konflikt.

Saudi-Arabien hat sich in den letzten Jahren um Friedensverhandlungen im Jemen bemüht, doch diese Bemühungen sind ins Stocken geraten, insbesondere seit Beginn der Angriffe der Huthis auf Schiffe. Eine von den USA angeführte Marinekoalition zur Abwehr der Huthi-Angriffe im Roten Meer wurde von Saudi-Arabien nicht unterstützt.

Frühere militärische Kooperationen

Die geplante gemeinsame Marineübung im Roten Meer wäre die dritte militärische Zusammenarbeit zwischen Iran und Saudi-Arabien in der Region. Bereits im Jahr 2018 nahmen beide Nationen zusammen mit Oman und Pakistan an einer gemeinsamen Marineübung im Indischen Ozean unter dem Banner der „Koalition der Freundschaft“ teil. Diese Woche beendete der Iran eine gemeinsame Marineübung in seinen südlichen Gewässern, an der auch Saudi-Arabien beteiligt war.

Diese Entwicklungen könnten ein Zeichen dafür sein, dass beide Länder bereit sind, ihre Differenzen beiseite zu legen und gemeinsam an der Stabilität der Region zu arbeiten. Ob diese Kooperation von Dauer sein wird oder lediglich ein kurzfristiges taktisches Manöver darstellt, bleibt abzuwarten.

Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die USA und Israel, beobachtet diese Annäherung mit Argwohn. Die geopolitischen Auswirkungen eines solchen Bündnisses könnten weitreichend sein und die Machtverhältnisse im Nahen Osten erheblich verändern.

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