Im Schatten des Paradieses: Rentner in Thailand kämpfen ums Überleben
Ein Leben im sonnigen Thailand, weit entfernt von der Hektik und den Sorgen des Alltags – dieser Traum vieler Rentner aus Europa wird für einige zur bitteren Realität, wenn die Altersvorsorge nicht Schritt hält mit den Lebenshaltungskosten im Ausland. Eine Thematik, die nicht nur die Betroffenen, sondern auch die politischen Entscheidungsträger zum Handeln auffordern sollte.
Rentenpolitik lässt britische Rentner im Stich
Wie FOCUS online berichtet, erleben britische Rentner, die ihren Lebensabend im Ausland verbringen, eine harte Wirklichkeit. Die staatliche Rentenpolitik des Vereinigten Königreichs sieht keine jährliche Anpassung der Rentenbezüge an die Inflation für im Ausland lebende Rentner vor. Dies trifft insbesondere diejenigen, die sich für ein Leben in Thailand entschieden haben, hart.
Ein persönliches Schicksal
John Jones, ein 77-jähriger Rentner, der in der Nähe von Udon Thani, einer Stadt im Norden Thailands, lebt, ist einer von vielen, die unter dieser Politik leiden. "Bei den steigenden Lebenshaltungskosten kann man von dem, was man vor 13 Jahren für Lebensmittel bekommen hat, heute nicht einmal mehr die Hälfte bekommen", klagt er. Seine Worte spiegeln die Sorgen vieler wider, die in Thailand keine Rentenerhöhung erhalten, da das Land kein Sozialversicherungsabkommen mit dem Vereinigten Königreich hat.
Deutsche Rentner: Besser gestellt, aber nicht sorgenfrei
Deutsche Rentner, die ins Ausland ziehen, stehen vor ähnlichen Herausforderungen, wenn auch die Regelungen etwas anders sind. Im EU-Ausland erhalten sie volle Bezüge, doch außerhalb der EU schrumpft die Rente auf die Beitragszeiten im Gebiet der heutigen Bundesrepublik und anteilig aus den beitragsfreien Zeiten zusammen. Ein Umstand, der die finanzielle Planung erheblich beeinflussen kann.
Die Schattenseiten des Auswanderns
Die finanzielle Situation vieler Rentner ist prekär. Jones macht sich Sorgen um die Beerdigungskosten, die er seiner Frau als Schuld hinterlassen könnte. Eine jährliche Rentenerhöhung, wie sie Rentner im Vereinigten Königreich erhalten, könnte Abhilfe schaffen, doch laut Jones zeigt die Regierung "im Moment gleich Null" Bereitschaft, ihre Einstellung zu ändern.
Kritische Stimmen warnen vor den Risiken
Die Erfahrungen von Rentnern, die bereits ausgewandert sind, sollten als Mahnung dienen. Einige berichten von den Herausforderungen, die das Leben in der Hitze des Südens mit sich bringt, und raten von einem solchen Schritt ab. Es ist eine Erinnerung daran, dass die Entscheidung, im Ruhestand auszuwandern, wohlüberlegt sein muss und nicht nur vom Wunsch nach Sonne und Meer geleitet werden sollte.
Ein Appell an die Verantwortlichen
Die Geschichten von Menschen wie John Jones rufen nach einer Überprüfung der Rentenpolitik, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Es ist an der Zeit, dass die Regierungen der betroffenen Länder die Bedürfnisse ihrer Bürger ernst nehmen und Lösungen finden, die den Rentnern ein würdevolles Leben ermöglichen – egal, wo auf der Welt sie sich befinden.
Fazit: Ein Paradies mit Schattenseiten
Die Vorstellung eines sorglosen Ruhestands in exotischen Gefilden ist verlockend, doch die Realität kann für einige Rentner ernüchternd sein. Es wird deutlich, dass eine umsichtige Planung der Altersvorsorge unabdingbar ist und dass politische Entscheidungsträger gefordert sind, die Rahmenbedingungen für im Ausland lebende Rentner zu verbessern. Nur so kann der Traum vom Ruhestand in Thailand oder anderen Ländern für alle zu einem wahrhaft goldenen Lebensabend werden.
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