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05.03.2025
09:23 Uhr

Handelskrieg eskaliert: Europäische Autobauer vor Milliarden-Verlusten durch US-Zölle

Die Auswirkungen des sich verschärfenden Handelskonflikts zwischen den USA und seinen Handelspartnern könnten für europäische Automobilhersteller dramatische Ausmaße annehmen. Besonders die Konzerne Volkswagen und Stellantis stehen vor potenziellen Milliardenverlusten durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Fahrzeugimporte aus Mexiko und Kanada.

Experten warnen vor massiven Gewinneinbrüchen

Nach Einschätzungen von Bloomberg Intelligence droht den europäischen Autoherstellern ein regelrechter Gewinn-Tsunami. Die Analysten prognostizieren, dass allein die neuen Zollbestimmungen die Gewinne der betroffenen Unternehmen um erschreckende 5,88 Milliarden Euro dezimieren könnten. Besonders hart könnte es den Multimarken-Konzern Stellantis treffen, der unter anderem die amerikanischen Traditionsmarken Jeep, Ram, Chrysler und Dodge unter seinem Dach vereint.

Stellantis besonders verwundbar

Der Konzern plant in diesem Jahr, rund 417.000 Fahrzeuge aus den nun mit 25-prozentigen Strafzöllen belegten Ländern Mexiko und Kanada in die Vereinigten Staaten zu importieren. Branchenexperte Michael Dean rechnet vor, dass Stellantis dadurch Gewinneinbußen von bis zu 3,44 Milliarden Euro verkraften müsste. Auch der Wolfsburger Automobilriese Volkswagen steht mit potenziellen Verlusten von 1,77 Milliarden Euro vor massiven Herausforderungen.

Preiserhöhungen kaum durchsetzbar

Die Situation auf dem US-Automobilmarkt verschärft die Problematik zusätzlich. Angesichts bereits bestehender hoher Rabatte von durchschnittlich 2.000 US-Dollar pro Fahrzeug und einem intensiven Wettbewerbsdruck erscheint es nahezu unmöglich, die zusätzlichen Kosten an die Endkunden weiterzugeben. Eine vollständige Überwälzung der Zollkosten würde Preiserhöhungen zwischen 6.000 und 10.000 US-Dollar pro Fahrzeug bedeuten - ein Szenario, das in der aktuellen Marktsituation als völlig unrealistisch einzustufen ist.

Aktionäre zeigen sich beunruhigt

Die Finanzmärkte reagieren bereits nervös auf die drohende Zoll-Katastrophe. Die Stellantis-Aktie verzeichnete an der Mailänder Börse einen dramatischen Einbruch von über 6 Prozent und erreichte damit den tiefsten Stand seit Anfang Dezember. Auch die Vorzugsaktien von Volkswagen gerieten unter Druck und mussten in Frankfurt Kursverluste von 2,38 Prozent hinnehmen.

Politische Fehlentscheidungen treffen deutsche Wirtschaft

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie anfällig die exportorientierte deutsche Wirtschaft für politische Fehlentscheidungen und protektionistische Maßnahmen ist. Statt auf internationale Zusammenarbeit und freien Handel zu setzen, führen populistische Alleingänge zu massiven wirtschaftlichen Verwerfungen. Die Leidtragenden sind am Ende nicht nur die Unternehmen, sondern auch deren Mitarbeiter und die Verbraucher, die mit höheren Preisen rechnen müssen.

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