Griechenland plant Beschränkungen für Kreuzfahrten wegen überlaufener Inseln
Die griechische Regierung plant, strengere Maßnahmen gegen den Massentourismus auf den Kykladen-Inseln wie Santorini und Mykonos zu ergreifen. Diese Inseln, die als Sehnsuchtsorte vieler Touristen gelten, werden zunehmend überrannt. Daher sollen Kreuzfahrten künftig stark reglementiert werden, um die Belastung der Inseln zu reduzieren.
Überlastung der Infrastruktur
Der Bürgermeister von Santorini, Nikos Zorzos, betont die dramatischen Auswirkungen des Touristenansturms auf die Infrastruktur der Insel. „Von 2012 bis 2019 hat sich der Wasserverbrauch verdoppelt. In den folgenden drei Jahren stieg er nochmal um 18 Prozent. Und dann binnen nur eines Jahres nochmal um 22 Prozent“, erklärte Zorzos. Die Kapazitäten für die Entsalzung des Wassers, die für 15 Jahre ausreichen sollten, reichten stattdessen nur für fünf Jahre.
Irreparable Schäden an der Landschaft
Ein noch gravierenderes Problem sei laut Zorzos die übermäßige Bebauung, die irreparable Schäden an der Landschaft verursacht. Diese Entwicklung bedroht die natürlichen Ressourcen und die Schönheit der Inseln, was langfristig auch den Tourismus beeinträchtigen könnte.
Geplante Maßnahmen der Regierung
Premierminister Kyriakos Mitsotakis kündigte an, die Kreuzfahrten zu den beliebten Inseln zu begrenzen. „Ich denke, wir machen es nächstes Jahr“, so Mitsotakis. Denkbar sei, die Anlegeplätze für die Schiffe zu begrenzen oder ein Ausschreibungsverfahren für Schiffe einzuführen, die die Inseln anlaufen dürfen.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Obwohl die Kreuzfahrten eine wichtige Säule der Tourismusbranche in Griechenland darstellen und im vergangenen Jahr einen Umsatz von 847 Millionen Euro generierten, tragen die Touristen auf den Schiffen weniger zum Wohlstand der Inseln bei. Sie übernachten und essen meist an Bord, was die lokalen Geschäfte, Restaurants und Hotels kaum profitieren lässt. Dies könnte andere Touristen abschrecken, die bereit sind, mehr Geld auf den Inseln auszugeben.
Reaktionen der Kreuzfahrtbranche
Chris Theophilides, Vorstandsvorsitzender von Celestyal, einer griechischen Kreuzfahrtlinie, begrüßte die Pläne der Regierung und stellte eigene Ideen vor, darunter ein verbessertes „Liegeplatz-Reservierungssystem“ sowie geplante Besuchszeiten für beliebte Sehenswürdigkeiten wie die Akropolis.
Auch Josh Weinstein, Vorstandsvorsitzender des US-Kreuzfahrtkonzerns Carnival, zeigte Verständnis für die Maßnahmen: „Ich erwarte nichts unglaublich Störendes“, sagte Weinstein. Der Handelsverband für Kreuzfahrtschiffe (CLIA) hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, die Kreuzfahrtsaison zu verlängern und so zu entzerren.
Fazit
Die geplanten Maßnahmen der griechischen Regierung sind ein notwendiger Schritt, um die überlaufenen Inseln zu entlasten und die natürlichen Ressourcen zu schützen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Beschränkungen auf den Tourismus und die lokale Wirtschaft auswirken werden. Klar ist jedoch, dass ein nachhaltiger Umgang mit den touristischen Ressourcen unerlässlich ist, um die Schönheit und Attraktivität der griechischen Inseln zu bewahren.
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