
Goldpreis auf Rekordjagd: Chinas Versicherer und Trumps Handelskrieg treiben Kurs auf 2.900 Dollar
Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung - steil nach oben. Seit Jahresbeginn hat das Edelmetall eine beeindruckende Rally hingelegt und kletterte von 2.624 Dollar auf aktuell 2.894 Dollar. Ein historischer Höchststand jagt den nächsten, während die globalen Finanzmärkte zusehends nervöser werden.
China öffnet die Goldschleusen für Versicherungsriesen
Ein wegweisendes Pilotprogramm der chinesischen Regierung könnte dem Goldpreis weiteren massiven Auftrieb verleihen. Erstmals dürfen ausgewählte Versicherungsunternehmen des Reichs der Mitte direkt in physisches Gold investieren. Zehn Versicherungsgiganten, darunter die Schwergewichte PICC Property & Casualty und China Life Insurance, erhielten die Erlaubnis, bis zu ein Prozent ihres gewaltigen Vermögens in das Edelmetall zu investieren.
Potenzielle Goldnachfrage in Milliardenhöhe
Nach Berechnungen von Minsheng Securities könnte dies Investitionen von bis zu 27,4 Milliarden US-Dollar in den Goldmarkt spülen. Ein klares Signal der kommunistischen Führung, die damit eingesteht, dass der kriselnde Immobilienmarkt und die schwächelnde Wirtschaft nach Alternativen verlangen.
Trump heizt Handelskrieg weiter an
Während China seine Goldreserven aufstockt, sorgt der ehemalige und möglicherweise künftige US-Präsident Donald Trump für zusätzliche Verunsicherung an den Märkten. Mit der Ankündigung drastischer Strafzölle von über 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte aus allen Ländern schürt er die Angst vor einem ausgewachsenen globalen Handelskrieg.
"Ein unberechenbarer Trump, der Zolldrohungen gegen Verbündete und Gegner gleichermaßen ausspricht, steigert die Attraktivität von Gold als sicherer Hafen massiv", analysiert Richard Franulovich von Westpac Banking Corp die Situation.
Fed-Chef Powell unter Zugzwang
In diesem explosiven Umfeld richten sich alle Augen auf die bevorstehende Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress. Während Powell vermutlich an seiner restriktiven Geldpolitik festhalten wird, könnte Trumps aggressive Handelspolitik die Inflation wieder anfachen und die US-Notenbank in die Bredouille bringen.
Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr: In Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit besinnen sich Anleger und Institutionen weltweit auf die jahrtausendealte Wertbeständigkeit des Goldes. Die Rekordjagd des Edelmetalls dürfte damit noch lange nicht beendet sein.

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