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24.10.2024
14:31 Uhr

Geburtenrückgang verschlechtert wirtschaftliche Perspektive in Deutschland

Geburtenrückgang verschlechtert wirtschaftliche Perspektive in Deutschland

Schon seit mehreren Jahrzehnten verzeichnet Deutschland eine stetig sinkende Geburtenrate, die seit dem Ende des Baby-Booms Ende der 60er Jahre anhält. Doch die aktuelle Situation ist besonders alarmierend, da so wenige Kinder wie heute selten zuvor geboren wurden.

Fehlende Berufsanfänger verstärken den Fachkräftemangel

In den kommenden 12 Jahren wird ein Drittel aller Erwerbstätigen in Deutschland, die sogenannte Boomer-Generation, in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig fehlen etwa vier Millionen Menschen, die neu ins Berufsleben eintreten könnten. Diese Entwicklung könnte sich weiter verschärfen, da die Geburtenrate seit der Corona-Pandemie drastisch zurückgegangen ist. Besonders in Ostdeutschland entscheiden sich immer weniger junge Menschen für Kinder.

Überraschend starker Geburtenrückgang in den letzten beiden Jahren

2021 lag die durchschnittliche Geburtenrate in Deutschland noch bei knapp 1,6 Kindern pro Frau. Derzeit liegt sie bei etwa 1,3 Kindern pro Frau. Laut dem Statistischen Bundesamt sank die Geburtenrate 2022 um acht Prozent und 2023 um weitere sieben Prozent. In den vergangenen beiden Jahren wurden laut dem Ifo-Institut 80.000 Kinder weniger geboren als erwartet. Im ersten Halbjahr 2024 hat sich der Rückgang auf minus drei Prozent verlangsamt.

Ob es sich dabei um vorübergehende oder dauerhafte Veränderungen der Familienplanung handelt, lasse sich laut Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut Dresden noch nicht sagen. Er betont jedoch, dass die Politik diese Entwicklungen genau beobachten sollte, um mögliche Fehlentscheidungen beim Ausbau von Kita-Betreuung und Schulversorgung zu vermeiden.

Besorgniserregende Entwicklung in Ostdeutschland

Besonders in Ostdeutschland ist die Situation besorgniserregend. Hier gibt es weniger Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 27 und 36 Jahren. Neben dem Mangel an Kita-Plätzen nennt das Ifo-Institut auch Unsicherheiten wie die hohe Inflation und den Ukraine-Krieg als Gründe. Diese Faktoren könnten junge Paare davon abhalten, Kinder zu bekommen. Erfahrungsgemäß wirken sich solche Ereignisse mit einer Verzögerung von etwa 14 Monaten auf die Geburtenrate aus.

Geburtenraten in Bayern über dem Bundesdurchschnitt

In Bayern beschäftigt sich das Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg intensiv mit dem Thema. Auch hier sank die Geburtenrate 1970 erstmals unter das "Bestanderhaltungsniveau" von 2,1 Kindern pro Frau. 2006 erreichte Bayern mit 1,32 Geburten pro Frau den bisherigen Tiefpunkt. Im Jahr 2024 könnte dieser Wert weiter sinken.

Nach einer Erholung der Geburtenziffer bis 2021 auf 1,62, was 134.000 Kindern entsprach, begann 2022 auch in Bayern ein Abwärtstrend. Die Rate sank auf 1,49, was 125.000 Geburten entspricht. Auffällig ist der stark gestiegene Anteil von Müttern ohne deutsche Staatsangehörigkeit, der inzwischen bei 26,1 Prozent liegt. Zum Vergleich: 1960 hatten nur 0,6 Prozent aller neugeborenen Kinder eine Mutter mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit.

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklungen sind besorgniserregend. Es ist höchste Zeit, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um diesen Trend zu stoppen und die Zukunft Deutschlands zu sichern.

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