Explosionen und Schüsse in NRW: Kriminalität im Milieu eskaliert
In den letzten Wochen haben vermehrte Explosionen und Schüsse in Nordrhein-Westfalen, insbesondere im Raum Köln, die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Über 60 Ermittler der Kölner Polizei, des Bundeskriminalamts (BKA) und Interpol sind im Einsatz, um die Anschlagsserie zu stoppen und die Täter zu ermitteln.
Polizei vor großen Herausforderungen
Michael Esser, Chef der Kriminalpolizei Köln, und Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer informierten in einer Pressekonferenz über die aktuelle Lage. Esser betonte, dass die Polizei vor beispiellosen Fällen der Gewalt und Schwerkriminalität stehe, die es in dieser Form in Köln bisher nicht gegeben habe. Die Serie von Sprengungen und Schüssen werde der organisierten Kriminalität zugerechnet, und entsprechende Ermittlungsgruppen seien seit Wochen im Einsatz.
Spekulationen über die „Mocro-Mafia“
Es wird vermutet, dass die Taten mit einer kriminellen Vereinigung aus den Niederlanden, der sogenannten „Mocro-Mafia“, in Verbindung stehen. Diese Gruppe hat einen marokkanischen Hintergrund. Allerdings lehnt die Kölner Polizei diesen Begriff ab, um Missverständnissen und Vorurteilen vorzubeugen.
Erste Taten und weitere Entwicklungen
Die Serie begann am 16. Juni 2024 mit einem erpresserischen Menschenraub in Rösrath, gefolgt von einer Freiheitsberaubung in Hürth und einer Explosion in Solingen. Diese Taten hängen laut Polizei miteinander zusammen. Andere Explosionen, wie die in Wachberg und Köln-Pesch, stehen jedoch mutmaßlich nicht in Zusammenhang mit der Serie.
Schüsse auf Wohnhaus in Solingen
Ein Vorfall in Solingen, bei dem Unbekannte auf ein Wohnhaus schossen, wird jedoch in Verbindung mit der Explosionsserie gebracht. Die Täter könnten sich in der Tür geirrt haben, da die Schüsse eigentlich einer Person galten, die in den Ermittlungen eine Rolle spielt.
Geheimhaltung und internationale Zusammenarbeit
Der Leiter der Kriminalpolizei betonte die Wichtigkeit der Geheimhaltung bei Ermittlungen in der organisierten Kriminalität. Trotz der Herausforderungen gibt es vielversprechende Hinweise, denen akribisch nachgegangen wird. Das Landeskriminalamt (LKA) unterstützt die Ermittlungen mit der Tatortgruppe „Sprengstoff“. Auch das BKA und niederländische Sicherheitsbehörden sind involviert.
Opfer kooperieren nicht
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Kooperation der Opfer bei den Ermittlungen. Viele seien nicht bereit, bei Vernehmungen offen zu sprechen. Dies erschwert die Arbeit der Ermittler erheblich.
Internationale Verbindungen
Esser wies darauf hin, dass Sprengungen und Schüsse als Warnungen in den Niederlanden schon länger an der Tagesordnung seien. Die Verbindungen ins Nachbarland sind klar belegt, weshalb auch Interpol in die Fahndung einbezogen wurde. Ein Brandanschlag auf ein Bekleidungsgeschäft in Köln steht in Zusammenhang mit einem ähnlichen Vorfall in Amsterdam.
Offene Rechnungen im Milieu
Abschließend stellte Esser klar, dass die Anschlagsserie noch lange nicht beendet sein müsse. Es gebe offensichtlich im kriminellen Milieu noch offene Rechnungen, die beglichen werden sollen. Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und die Sicherheit in der Region wiederherzustellen.
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