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21.09.2024
15:59 Uhr

Ex-BND-Chef erhebt schwere Vorwürfe gegen Polen und Ukraine: Nord-Stream-Sprengung als "Staatsterrorismus"

Ex-BND-Chef erhebt schwere Vorwürfe gegen Polen und Ukraine: Nord-Stream-Sprengung als "Staatsterrorismus"

Berlin, 16. August 2024 – Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning, hat in einem Interview mit dem Sender „Welt“ die polnische und ukrainische Staatsführung für den Anschlag auf die Nord Stream Pipelines im September 2022 verantwortlich gemacht. Hanning erklärte, dass es Absprachen zwischen dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben haben könnte. Die mutmaßliche Sprengung durch ein ukrainisches Team sei nicht ohne Unterstützung durch polnische Dienststellen bei Militär und Geheimdienst möglich gewesen.

Ein Akt des Staatsterrorismus

Hanning bezeichnete den Angriff auf die Nord Stream Pipelines als „Staatsterrorismus“ und betonte, dass dieser von „höchster politischer Ebene“ befohlen worden sei. Die Schäden des Anschlags würden sich seinen Informationen nach auf 20 bis 30 Milliarden Euro belaufen. Er forderte von der Bundesregierung, Schadensersatz zu verlangen.

Reaktionen der Bundesregierung

Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner erklärte, dass die Beziehungen zur Ukraine nicht durch den Haftbefehl gegen einen ukrainischen Verdächtigen belastet seien. An der deutschen Unterstützung für die Ukraine werde sich nichts ändern. Nach Informationen der Wochenzeitung „Zeit“ hat die Bundesregierung bereits im Juni einen Haftbefehl gegen den ukrainischen Tauchlehrer Wolodymyr S. nach Polen übermittelt, der mit weiteren ukrainischen Tatverdächtigen die Sprengung durchgeführt haben soll. Die polnischen Behörden hätten jedoch die Frist zur Verhaftung und Auslieferung verstreichen lassen.

Geopolitische Spannungen und Zweifel

Mehrere geopolitische Analysten äußerten Zweifel an den nun öffentlich gewordenen Erkenntnissen. Thomas Röper, Betreiber des Magazins „Anti-Spiegel“, vermutet, dass die CIA und die US-Regierung als wahre Täter geschützt werden sollen und die Ukraine die Verantwortung für die Sprengung in die Schuhe geschoben bekommen könnte. Auch die Betreiber des Medienunternehmens „The Duran“, Alex Christoforou und Alexander Mercouris, halten die Geschichte für „bizarr“ und „unglaublich“. Sie sehen den Beitrag im Wall Street Journal als Vorbereitung auf einen „Machtwechsel in Kiew“.

Russische Reaktionen

Die russische Staatsführung macht hingegen die USA für die Nord-Stream-Anschläge verantwortlich. Präsident Wladimir Putin sagte mehrfach, dass die CIA den Angriff ausgeführt habe. Ein hochrangiger russischer Diplomat in Berlin bezeichnete die deutschen Ermittlungsergebnisse als „Märchen, die der Brüder Grimm würdig“ seien.

Polnische Regierung weist Vorwürfe zurück

Die polnische Regierung wies die Vorwürfe inzwischen zurück. Der polnische Vize-Regierungschef Krzysztof Gawkowski sprach von „russischer Desinformation“. Regierungschef Donald Tusk riet allen „Initiatoren und Förderern“ der deutsch-russischen Pipelines, sich zu entschuldigen und zu schweigen. Der aktuelle polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hatte unmittelbar nach dem Anschlag den USA für die Zerstörung Nord-Streams gedankt, änderte später jedoch seine Aussage.

Die Vorwürfe und die widersprüchlichen Aussagen werfen ein Schlaglicht auf die geopolitischen Spannungen und die komplexen internationalen Beziehungen, die durch den Anschlag auf die Nord Stream Pipelines weiter angeheizt werden. Die Wahrheit bleibt weiterhin umstritten und die politische Landschaft Europas steht vor neuen Herausforderungen.

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