Europas NATO-Partner müssen sich auf Trump-Präsidentschaft vorbereiten
Die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus rückt näher und stellt die europäischen NATO-Partner vor große Herausforderungen. Der ehemalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mahnt die europäischen Staaten eindringlich, ihre Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen und sich als verlässliche Partner zu präsentieren.
Europas Versäumnisse rächen sich
In einem bemerkenswerten Gastbeitrag für die Financial Times räumt Stoltenberg ein, dass Trump mit seiner Kritik an den europäischen NATO-Partnern nicht ganz falsch gelegen habe. Die militärischen Fähigkeiten seien über Jahre vernachlässigt worden. Besonders fatal: Die fahrlässige Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, die sich nun als strategischer Fehler erweise.
Europa hatte in der Tat zugelassen, dass seine Streitkräfte verkümmerten, und mehrere Nationen waren gefährlich abhängig von russischem Gas geworden.
Zwei-Prozent-Ziel nur der Anfang
Angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen müssten die europäischen NATO-Partner ihre Verteidigungsausgaben deutlich steigern. Das vereinbarte Zwei-Prozent-Ziel des Bruttoinlandsprodukts sei dabei lediglich als absolute Untergrenze zu verstehen. Die Realität zeige jedoch: Ende 2023 erreichten gerade einmal 10 von 31 NATO-Mitgliedern diese Mindestvorgabe.
Trumps klare Forderungen an Europa
- Deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben
- Stärkere Lastenteilung innerhalb des Bündnisses
- Ende der Trittbrettfahrer-Mentalität
Chance für Frieden in der Ukraine?
Bemerkenswert sind Stoltenbergs Aussagen zur Ukraine-Krise. Er fordert die europäischen Partner auf, sich konstruktiv in mögliche Friedensverhandlungen unter Trump einzubringen. Der designierte US-Präsident hatte mehrfach betont, den Konflikt schnell beenden zu wollen - unter Nutzung seiner persönlichen Beziehungen zu beiden Konfliktparteien.
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich: Die jahrelange Vernachlässigung der eigenen Verteidigungsfähigkeit und die naive Abhängigkeit von russischen Energielieferungen waren schwere politische Fehler. Eine Kehrtwende scheint dringend geboten - nicht zuletzt um als verlässlicher Partner der USA wahrgenommen zu werden.
Fazit: Europa muss handeln
Die Botschaft des ehemaligen NATO-Chefs ist unmissverständlich: Die europäischen Partner müssen ihre Hausaufgaben machen und sich als verlässliche Verbündete präsentieren. Nur so könne man die transatlantische Partnerschaft auch unter einer Trump-Präsidentschaft erfolgreich fortführen. Die Zeit des Trittbrettfahrens sei definitiv vorbei.
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