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07.10.2024
06:22 Uhr

EU-Strafzahlungen treiben Verbrennerpreise in die Höhe und senken E-Autopreise

EU-Strafzahlungen treiben Verbrennerpreise in die Höhe und senken E-Autopreise

Die jüngsten Maßnahmen der Europäischen Union zur Reduktion von CO2-Emissionen haben weitreichende Auswirkungen auf den Automobilmarkt. Ab 2025 müssen Hersteller hohe Stückzahlen an Elektrofahrzeugen in den Markt drücken, um milliardenschwere Strafzahlungen zu vermeiden. Dies führt zu einem deutlichen Preisanstieg bei Verbrennern und einer Senkung der Preise für Elektroautos.

Strengere CO2-Vorgaben aus Brüssel

Die EU hat die CO2-Vorgaben für Neufahrzeuge deutlich verschärft. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß eines Neufahrzeugs muss von derzeit 116 Gramm auf knapp 94 Gramm pro Kilometer sinken. Diese strengen Vorgaben zwingen die Automobilhersteller, verstärkt Elektrofahrzeuge zu verkaufen, um die Flottenziele zu erreichen. Da Elektroautos als "Zero Emission"-Fahrzeuge gelten, zählen sie maßgeblich zur Erfüllung dieser Vorgaben.

Preisanstieg bei Verbrennern

Um die CO2-Bilanz auszugleichen, müssen Hersteller mehrere Elektrofahrzeuge für jedes leistungsstarke Modell mit Verbrennungsmotor verkaufen. Dies führt zu einer Erhöhung der Preise für Diesel- und Benzinfahrzeuge. Marken wie Volkswagen haben bereits die Preise für ihre Verbrennermodelle spürbar erhöht, und andere Hersteller werden folgen.

Sinkende Preise für Elektroautos

Gleichzeitig sinken die Preise für ausgewählte Elektromodelle, um die Strafzahlungen an die EU zu vermeiden. So hat Volkswagen den Preis für den elektrischen VW ID3 in der Basisversion auf unter 30.000 Euro gesenkt. Auch andere Hersteller bieten ihre Elektrofahrzeuge zu stark reduzierten Preisen an, um die Lagerbestände abzubauen und die Flottenziele zu erreichen.

Überkapazitäten und Lagerbestände

Ein weiteres Problem sind die Überkapazitäten bei Elektrofahrzeugen. Viele Hersteller, darunter auch Tesla, haben in Europa zahlreiche Elektrofahrzeuge produziert, die noch keinen Käufer gefunden haben. Diese Fahrzeuge stehen auf ehemaligen Flugfeldern und Firmengeländen und könnten zu stark reduzierten Preisen auf den Markt gebracht werden.

Wertverlust bei gebrauchten Elektrofahrzeugen

Die sinkenden Preise für Neuwagen haben jedoch negative Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt. Gebrauchte Elektrofahrzeuge verlieren erheblich an Wert. Modelle wie der Porsche Taycan, Audi Etron GT oder Mercedes EQS haben im Vergleich zum Neupreis bis zu 40 Prozent an Wert eingebüßt. Dies stellt ein milliardenschweres Problem für die Automobilhersteller dar.

Langfristige Perspektiven

Restwert-Experte Dieter Fess von Bähr & Fess Forecasts bestätigt dieses Dilemma: „Kurzfristig ist mit keiner Verbesserung zu rechnen, im Gegenteil könnte sich der Preisdruck auf die gebrauchten Batteriefahrzeuge in naher Zukunft noch verschärfen.“ Langfristig könne sich dieser Trend nur ändern, wenn das Vertrauen der Kunden in batterieelektrische Fahrzeuge durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur und technologische Verbesserungen wie die Feststoffbatterie verbessert werde.

Fazit

Die Maßnahmen der EU zur Reduktion von CO2-Emissionen haben den Automobilmarkt grundlegend verändert. Während die Preise für Verbrenner steigen, sinken die Preise für Elektroautos. Gleichzeitig führt dies zu einem erheblichen Wertverlust bei gebrauchten Elektrofahrzeugen. Die Automobilhersteller stehen vor großen Herausforderungen, um die neuen Vorgaben zu erfüllen und die finanziellen Verluste zu minimieren.

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