Ein der EU nahstehender Think-Tank warnt vor der Gefahr des „Weißseins"
Der European Council on Foreign Relations (ECFR), eine einflussreiche paneuropäische Denkfabrik, hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht, der vor den vermeintlichen Gefahren des „Weißseins“ und des „Europäischseins“ für die Europäische Union warnt. Diese alarmierenden Aussagen werfen ein beunruhigendes Licht auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage in Europa.
Die „Gefahren“ des Weißseins
Der ECFR-Bericht, der den Titel „Willkommen in Barbieland: Europäische Stimmung im Jahr der Kriege und Wahlen“ trägt, beschreibt detailliert, wie die „Weißheit“ der Europäischen Union ein Problem darstellt. Laut dem Bericht spiegeln die Kandidatenlisten bei der Europawahl nicht den vielfältigen Charakter der europäischen Gesellschaft wider. In vielen Mitgliedstaaten blühe ein einwanderungsfeindlicher Diskurs, der nicht-weiße und muslimische Bürger zunehmend in Angst leben lasse.
Besonders besorgniserregend sei, dass bei den letzten Europawahlen nur etwa 20 nicht-weiße Europaabgeordnete gewählt wurden, was weniger als 3 Prozent der Gesamtzahl der Parlamentarier ausmacht. Der ECFR kritisiert zudem, dass strenge Staatsbürgerschaftskriterien in Ländern wie Italien etwa einer Million Erwachsenen mit Migrationshintergrund das Wahlrecht verweigern.
Junge Wähler als "Bedrohung" für die EU
Ein weiteres großes Problem sieht der ECFR in den jungen Wählern. Diese seien laut dem Bericht oft nicht von der heutigen EU überzeugt. Obwohl sie im Durchschnitt proeuropäischer und toleranter in sozialen Fragen seien als ältere Generationen, gingen viele junge Europäer nicht zur Europawahl. Wenn sie wählen, würden sie sich oft für rechtsextreme oder gegen das Establishment gerichtete Alternativen entscheiden.
Der Bericht warne davor, dass diese jungen Wähler zu einer Gefahr für das europäische Projekt werden könnten. Sollte diese Generation an ihren politischen Präferenzen festhalten und regelmäßiger wählen, könnte der politische Mainstream in Europa weiter schrumpfen, während extreme politische Kräfte an Einfluss gewinnen.
Kulturelle Entwicklungen und gesellschaftliche Spannungen
Im kulturellen Bereich habe Europa laut dem ECFR hingegen Fortschritte gemacht. Migranten hätten in Sport und Kunst den vielfältigen und multikulturellen Charakter Europas abgebildet. So sei beispielsweise Frankreich beim Eurovision Song Contest von einer Muslimin algerischer Herkunft vertreten worden, und Deutschlands Fußballnationalmannschaft wurde von einem Spieler mit türkischem Migrationshintergrund angeführt.
Jedoch zeigt eine Umfrage, dass sich 20 Prozent der Deutschen wünschen, dass wieder mehr weiße Deutsche in der Nationalmannschaft spielen. Der ECFR sehe darin die Gefahr, dass sich die Gesellschaften in ein ethnisches Verständnis des Europäischseins abdriften könnten.
Die Rolle von Think Tanks
Die Diskussion um die Gefahren des „Weißseins“ und die Herausforderungen für die Europäische Union zeigt deutlich, wie sehr Think Tanks die politische Landschaft beeinflussen. Diese Denkfabriken spielen eine entscheidende Rolle in der Geopolitik und bei der Formulierung von Strategien, die weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
Wenn Sie mehr über die Rolle von Think Tanks und deren Einfluss auf die Geostrategie erfahren möchten, lesen Sie unseren ausführlichen Wissensbeitrag zum Thema US-Think Tanks.
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