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27.11.2024
14:38 Uhr

Eskalation in Pakistan: Massenproteste für Ex-Premier Khan enden in Gewalt

Eskalation in Pakistan: Massenproteste für Ex-Premier Khan enden in Gewalt

Die politischen Spannungen in Pakistan erreichen einen neuen Höhepunkt. Trotz eines bestehenden Versammlungsverbots in der Hauptstadt Islamabad kam es zu massiven Protesten von Anhängern des inhaftierten Ex-Premierministers Imran Khan. Die Sicherheitskräfte reagierten mit harter Hand - mit fatalen Folgen.

Über 900 Festnahmen bei Großdemonstrationen

Die pakistanischen Behörden haben nach eigenen Angaben mehr als 900 Demonstranten in Gewahrsam genommen. Wie Polizeichef Ali Nasir Rizvi mitteilte, seien allein zwischen Sonntag und Dienstag 954 Menschen festgenommen worden. Die Protestierenden hätten sich über das bestehende zweimonatige Versammlungsverbot in der Hauptstadt hinweggesetzt.

Blutige Zusammenstöße fordern Todesopfer

Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kamen mindestens fünf Angehörige der Sicherheitskräfte ums Leben. Darunter befanden sich ein Polizist und vier Paramilitärs. Die Einsatzkräfte gingen mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Protestierenden vor.

Massive Mobilisierung trotz Verboten

Bemerkenswert ist die enorme Mobilisierungskraft der Opposition: Über 10.000 Khan-Anhänger strömten in die Hauptstadt, ungeachtet der verhängten Ausgangssperre. Selbst aufgestellte Straßensperren aus Schiffscontainern konnten die Protestzüge nicht aufhalten. Die Regierung setzte etwa 20.000 Sicherheitskräfte ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Die zunehmende Gewaltbereitschaft bei politischen Auseinandersetzungen in Pakistan könnte ein Vorbote weiterer Destabilisierung sein.

Hintergründe der politischen Krise

Der Konflikt hat seine Wurzeln in der Absetzung des ehemaligen Cricket-Stars und Premierministers Imran Khan. Der 72-Jährige wurde nach einem Zerwürfnis mit dem einflussreichen Militär durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Seit August 2023 befindet er sich in Haft. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe reichen von illegaler Eheschließung über Korruption bis hin zur Anstiftung zu Ausschreitungen.

Demokratische Strukturen in Gefahr

Die aktuelle Entwicklung wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der pakistanischen Demokratie. Die Ausgrenzung Khans von der Parlamentswahl im Februar 2024 und die harte Reaktion der Behörden auf friedliche Proteste zeigen deutliche autoritäre Tendenzen. Seine Partei PTI setzt den Widerstand gegen die Regierung mit regelmäßigen Demonstrationen fort, die oft in der Besetzung öffentlicher Plätze münden.

Die Situation bleibt äußerst angespannt. Khans Partei hat die Proteste zwar vorerst ausgesetzt, doch eine nachhaltige Lösung der politischen Krise ist nicht in Sicht. Die kommenden Wochen dürften entscheidend für die weitere Entwicklung des südasiatischen Landes sein.

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