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22.09.2024
09:03 Uhr

Eskalation im Nahen Osten: Hisbollah feuert weitreichende Raketen auf Israel

Eskalation im Nahen Osten: Hisbollah feuert weitreichende Raketen auf Israel

Die Spannungen im Nahen Osten haben eine neue Eskalationsstufe erreicht. In der Nacht zum 22. September 2024 haben sich die israelische Armee und die Hisbollah-Miliz im Libanon erneut schwere Gefechte geliefert. Die proiranische Miliz feuerte Dutzende Raketen auf den Norden Israels ab, welche so weit reichten wie noch nie zuvor. Diese Angriffe markieren eine dramatische Zuspitzung des Konflikts, der seit fast einem Jahr andauert.

Intensive Angriffe auf Hisbollah-Stellungen

Israels Luftwaffe reagierte prompt und attackierte in mehreren Angriffswellen etwa 110 Stellungen der Hisbollah im Südlibanon. Zu den Zielen gehörten einsatzbereite Raketenabschussrampen und andere „terroristische Infrastruktur“. Seit Samstagnachmittag wurden rund 400 Ziele angegriffen, darunter Raketenwerfer mit Tausenden von Abschussrohren.

In Nordisrael heulten Sirenen in mehreren Gebieten, und die Armee verschärfte die Einschränkungen für die Bewohner. In Regionen wie den Golanhöhen und der Küstenstadt Haifa dürfen Arbeitsplätze nur aufgesucht werden, wenn sich ein Schutzraum in der Nähe befindet. Versammlungen im Freien sind auf maximal zehn Personen, in Innenräumen auf 100 Teilnehmer beschränkt.

USA rufen Staatsbürger zur Ausreise auf

Angesichts der Eskalation rufen die USA ihre Staatsbürger zum Verlassen des Libanons auf. Trotz der reduzierten Flugkapazitäten betonte die US-Botschaft, dass es noch kommerzielle Optionen gebe. Aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklung und der jüngsten Explosionen im gesamten Libanon, einschließlich der Hauptstadt Beirut, sei es „dringend“ erforderlich, das Land zu verlassen.

Al-Dschasira-Büros vorläufig geschlossen

In einer weiteren Entwicklung drangen israelische Soldaten in die Büros des arabischen TV-Senders „Al-Dschasira“ im besetzten Westjordanland ein und verfügten eine 45-tägige Schließung. Die israelische Regierung hatte bereits im Mai ein Notfallgesetz genutzt, um den Betrieb des Senders in Israel einzustellen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Sender als „Sprachrohr“ der Hamas, das der Sicherheit Israels schade.

Diplomatische Bemühungen und Massenproteste

Die US-Regierung ist äußerst besorgt über das Risiko eines umfassenden Krieges zwischen Israel und dem Libanon. Washington hofft, den militärischen Druck Israels auf die Hisbollah nutzen zu können, um eine diplomatische Einigung zu erzielen. Ziel sei es, dass Zivilisten auf beiden Seiten der Grenze in ihre Häuser zurückkehren können.

In Israel gingen am Abend erneut Zehntausende Menschen auf die Straße, um eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zu fordern. Die Organisatoren sprachen sogar von Hunderttausenden Teilnehmern in Städten wie Tel Aviv.

Die Lage im Nahen Osten bleibt angespannt und unvorhersehbar. Es bleibt abzuwarten, ob die diplomatischen Bemühungen Früchte tragen oder ob die Region auf einen noch umfassenderen Konflikt zusteuert.

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