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24.10.2024
06:31 Uhr

Erneuerbare Energien: Physiker kritisiert geringe Leistungsdichte und hohen Flächenverbrauch

Erneuerbare Energien: Physiker kritisiert geringe Leistungsdichte und hohen Flächenverbrauch

Die Energiewende in Deutschland steht unter starker Kritik. Der Diplom-Physiker Dieter Böhme hat in einem Interview deutlich gemacht, dass Windkraft- und Photovoltaikanlagen keine idealen Lösungen für eine Industrienation wie Deutschland sind. Böhme, der seit Jahren die Energiewende beobachtet, betont, dass die geringe Leistungsdichte dieser erneuerbaren Energien zu einem enormen Flächenverbrauch führt.

Physikalische Grenzen der Erneuerbaren

Im Juni dieses Jahres hatte Böhme die Gelegenheit, bei einem Ausschuss des Deutschen Bundestages eine Stellungnahme zur Umsetzung einer EU-Richtlinie über erneuerbare Energien abzugeben. Dabei stellte er fest, dass die Energiewende schnell in einen „Abgrund“ führen könnte. Seine Berechnungen zeigen, dass die Leistungsdichte von Wind- und Solarenergie im Vergleich zu fossilen Brennstoffen und Kernenergie sehr gering ist.

Vergleich der Leistungsdichten

Ein Vergleich der Leistungsdichten verschiedener Energiequellen verdeutlicht die Problematik:

  • Biomasse: 0,2 bis 0,5 W/m²
  • Windkraft: 0,5 bis 2,0 W/m²
  • Photovoltaik: 10 bis 15 W/m²
  • Wasserkraft: 10 bis 60 W/m²
  • Braunkohle: 40 bis 90 W/m²
  • Steinkohle: 400 W/m²
  • Kernenergie: 700 W/m²

Diese Werte zeigen, dass erneuerbare Energien deutlich weniger Energie pro Quadratmeter liefern als fossile Brennstoffe und Kernkraftwerke. Besonders die geringe Leistungsdichte von Windkraft und Photovoltaik führt zu einem enormen Flächenbedarf.

Flächenbedarf und volkswirtschaftliche Auswirkungen

Um die derzeitige Netzlast von rund 70 GW in Deutschland allein durch Mais-Biomasse zu decken, wäre die gesamte Fläche Deutschlands notwendig. Für eine vollständige Energiewende, die etwa 360 GW erfordert, wäre das Fünffache dieser Fläche notwendig. Dies macht deutlich, dass die Energiewende mit den derzeitigen erneuerbaren Technologien nicht realisierbar ist.

Auch die oft als Vorteil angeführte Dezentralisierung der Energieversorgung kann die Schwächen der erneuerbaren Energien nur punktuell ausgleichen. Böhme betont, dass der dezentrale Einsatz von Solarmodulen für Insellösungen oder mobile Anwendungen zwar sinnvoll ist, aber nicht ausreicht, um ein Industrieland wie Deutschland mit Strom und Primärenergie zu versorgen.

CO₂-Emissionen und Energiebilanz

Die These von den geringen CO₂-Emissionen erneuerbarer Energien ist ebenfalls kritisch zu betrachten. Die Produktion von Siliziumsolarzellen erfordert einen hohen Energieaufwand, der oft in Ländern wie China und Indien stattfindet. Dies führt zu einer Verlagerung der Emissionen und einer möglicherweise negativen Energiebilanz.

Notwendige Maßnahmen für eine stabile Energieversorgung

Um das Stromnetz in Deutschland wieder stabiler zu machen und die Strompreise zu senken, schlägt Böhme mehrere Maßnahmen vor:

  • Windkraftmoratorium zum Schutz von Menschen, Natur und Stromnetz
  • Stopp des Kohleausstiegs und Reaktivierung bestehender Anlagen
  • Photovoltaik nur für Haushalte mit adäquatem Stromspeicher
  • Reaktivierung abgeschalteter Kernkraftwerke
  • Import von billigem russischem Erdgas und Reparatur der defekten Stränge von Nord Stream 2
  • Bau moderner Ultraclean-Kohlekraftwerke und kleiner Kernkraftwerke

Böhme betont, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um eine stabile und kostengünstige Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen. Nur durch eine realistische Betrachtung der physikalischen Grenzen und eine technologieoffene Förderung der Energieerzeugung kann die Energiewende erfolgreich gestaltet werden.

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