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30.12.2024
13:50 Uhr

Energiepolitische Zeitenwende: Ukraine stoppt russischen Gastransit - EU gibt sich gelassen

Energiepolitische Zeitenwende: Ukraine stoppt russischen Gastransit - EU gibt sich gelassen

Eine bedeutende energiepolitische Zäsur steht bevor: Die Ukraine wird den Transitvertrag für russisches Gas durch ihr Territorium zum 31. Dezember 2023 auslaufen lassen. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die europäische Energieversorgung haben, auch wenn sich die EU-Kommission betont entspannt gibt.

Selenskyj zieht die Reißleine - Putin gibt sich unbeeindruckt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bei seinem Besuch in Brüssel unmissverständlich klargestellt, dass man dem Aggressor Russland nicht länger ermöglichen werde, "zusätzliche Milliarden zu verdienen". Eine nachvollziehbare Position, bedenkt man die anhaltende russische Invasion. Kremlchef Putin reagierte gewohnt selbstbewusst und versicherte, Gazprom werde dies problemlos verkraften.

Die fragwürdige Gelassenheit der EU-Kommission

Bemerkenswert ist die fast schon naive Gelassenheit, mit der die EU-Kommission auf diese Entwicklung reagiert. Man gibt sich überzeugt, dass alternative Versorgungsquellen problemlos gefunden werden könnten. Diese Einschätzung erscheint angesichts der realen Marktsituation durchaus gewagt.

Ernüchternde Zahlen zur europäischen Energieabhängigkeit

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Noch immer stammen 15 Prozent der EU-Gasimporte aus Russland - nach Norwegen und den USA die drittgrößte Importquelle. Besonders brisant: Industriestarke Länder wie Österreich, die Slowakei und Ungarn sind nach wie vor stark von russischen Lieferungen abhängig.

Die hohen Energiepreise haben bereits deutliche Spuren in der europäischen Wirtschaft hinterlassen. Fast elf Prozent der EU-Bürger konnten 2023 ihre Häuser nicht ausreichend heizen - ein alarmierendes Signal für den sozialen Frieden.

Orban und Fico - Die unbequemen Partner im Osten

Besonders die Regierungen in Budapest und Bratislava zeigen sich von der Entwicklung wenig begeistert. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban präsentiert kreative, wenn auch fragwürdige Lösungsvorschläge, während der slowakische Premier Robert Fico mit Vergeltungsmaßnahmen gegen die Ukraine droht - ein weiterer Beleg für die zunehmende Spaltung innerhalb der EU.

Wirtschaftliche Folgen für den Industriestandort Deutschland

Die Auswirkungen der Energiekrise treffen besonders die deutsche Industrie hart. Traditionell energieintensive Unternehmen wie VW und BASF kämpfen mit ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die überstürzte und ideologiegetriebene Energiewende der Ampelregierung verschärft diese Situation zusätzlich.

Es bleibt abzuwarten, ob die optimistischen Prognosen der EU-Kommission sich bewahrheiten werden. Die Realität könnte deutlich härter ausfallen als die schöngefärbten Szenarien aus Brüssel vermuten lassen. Für die Bürger und die Wirtschaft stehen jedenfalls herausfordernde Zeiten bevor.

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