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07.10.2024
08:33 Uhr

Elterngeld-Kahlschlag durch Steuerklassen-Gesetz? Fachleute sehen Kürzungen voraus

Elterngeld-Kahlschlag durch Steuerklassen-Gesetz? Fachleute sehen Kürzungen voraus

Die geplante Reform der Steuerklassen durch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sorgt für erhebliche Unruhe unter Familien und Experten. Laut dem Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine könnte das neue Gesetz zu empfindlichen Kürzungen beim Elterngeld führen. Besonders betroffen wären Familien, die bislang von den Steuerklassen III und V profitiert haben.

Wegfall der Steuerklassen III und V

Die Bundesregierung hatte Ende Juli beschlossen, die Steuerklassen III und V für Verheiratete abzuschaffen und durch eine einheitliche Steuerklasse IV zu ersetzen. Dies soll die Lohnsteuerbelastung gerechter verteilen, indem Ehepartner künftig anhand ihres individuellen Arbeitslohns besteuert werden. Doch diese Reform könnte für viele Familien finanzielle Nachteile mit sich bringen.

Erhebliche finanzielle Nachteile für Familien

Nach Einschätzung von Lohnsteuerexperten könnten Familien durch den Wegfall der Steuerklassen III und V bei der Ermittlung des Elterngeldes „erhebliche finanzielle Nachteile“ erleiden. So könnte beispielsweise eine Mutter mit einem Jahresbruttoverdienst von 48.000 Euro statt 1.800 Euro nur noch 1.604 Euro Elterngeld pro Monat erhalten. Dies entspräche einer Kürzung von fast 200 Euro monatlich.

Schlechte Phase für Familienplanung

Der Wegfall der Wahlmöglichkeit bei den Steuerklassen führt laut Experten „zu einer Schlechterstellung von Familien in der ausgesprochen sensiblen Phase der Familienplanung“. Diese Einschätzung wird durch die Stellungnahme des Bundesverbands der Lohnsteuerhilfevereine unterstrichen, die bei einer Anhörung im Bundestag vorgebracht wurde.

Weitere Maßnahmen zur Steuerreform

Zusätzlich zur Abschaffung der Steuerklassen III und V werden weitere Maßnahmen diskutiert, die Familien belasten könnten. Dazu gehören ein Übergang vom Ehegattensplitting zu einem Familiensplitting, das Ende der beitragsfreien Mitversicherung von Ehepartnern in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sowie höhere Rentenabschläge bei Frührentnern.

Fazit: Ein Schritt in die falsche Richtung?

Die geplante Steuerreform könnte sich als ein weiterer Rückschritt für Familien in Deutschland erweisen. Anstatt die finanzielle Belastung zu verringern, scheint die Bundesregierung Maßnahmen zu ergreifen, die die ohnehin schon angespannte Situation vieler Familien weiter verschärfen könnten. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik hier noch einmal nachjustieren wird oder ob Familien künftig mit den finanziellen Einbußen leben müssen.

In einer Zeit, in der traditionelle Werte wie Familie und Kinder wieder stärker in den Fokus rücken sollten, erscheint diese Reform als ein Schritt in die falsche Richtung. Die Bundesregierung täte gut daran, die Interessen der Familien stärker zu berücksichtigen und Maßnahmen zu ergreifen, die deren finanzielle Stabilität sichern.

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