
E-Auto-Krise fordert nächstes Opfer: Millionen-Projekt in Thüringen gescheitert
Die Ernüchterung in der deutschen E-Auto-Industrie setzt sich fort. Das ambitionierte Projekt einer hochmodernen Batterie-Recyclinganlage in Gera wird nicht realisiert. Der südkoreanische Recycling-Spezialist Sungeel und der Technologieriese Samsung haben ihre Pläne für den 45-Millionen-Euro schweren Industriepark in Thüringen überraschend ad acta gelegt.
Realitätscheck für die deutsche E-Auto-Strategie
Was als Leuchtturmprojekt der deutschen Energiewende geplant war, entpuppt sich nun als weiteres Mahnmal einer überhasteten Transformationspolitik. Auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern sollte ab 2027 eine der modernsten Recyclinganlagen Europas entstehen. Die Erwartungen waren groß: Knapp 100 neue Arbeitsplätze und eine jährliche Verarbeitungskapazität von über 22.000 Tonnen Altbatterien standen in Aussicht.
Marktrealität statt grüner Wunschträume
Die Gründe für das Scheitern sind symptomatisch für die aktuelle Situation der E-Mobilität. Die weltweit einbrechende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zwingt die Industrie zum Umdenken. Der viel beschworene Boom der E-Mobilität entpuppt sich zunehmend als Wunschdenken ideologiegetriebener Politik.
„Wie soll die Transformation der Autoindustrie in Thüringen gelingen, wenn solche Zukunftsprojekte verhindert werden?", fragt Rico Chmelik, Geschäftsführer von automotive thüringen.
Bürokratische Hürden verschrecken Investoren
Neben der schwächelnden Marktnachfrage offenbart das Projekt-Aus ein weiteres Grundübel des Wirtschaftsstandorts Deutschland: Die überbordende Bürokratie. Die ausstehenden Genehmigungen und langwierigen Verwaltungsprozesse haben die Investoren zusätzlich abgeschreckt. Eine lokale Bürgerinitiative, die sich gegen das Projekt formiert hatte, tat ihr Übriges.
Fatales Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland
Die Absage der südkoreanischen Investoren sendet ein verheerendes Signal an die internationale Wirtschaftsgemeinschaft. Deutschland, einst als Innovationsstandort geschätzt, droht im globalen Wettbewerb weiter zurückzufallen. Besonders bitter: Während die Bundesregierung mantrahaft die Transformation zur E-Mobilität predigt, scheitern konkrete Projekte an der Realität.
Hoffnungsschimmer am Horizont?
Immerhin: Die Investoren haben Deutschland nicht komplett abgeschrieben. Sungeel hält sich die Option offen, an anderen Standorten zu investieren. Ob dies als Trost für den gebeutelten Industriestandort Ostdeutschland ausreicht, darf bezweifelt werden. Die gescheiterte Ansiedlung reiht sich nahtlos ein in eine Serie von Hiobsbotschaften für die deutsche Automobilindustrie.
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