Dschihadisten erobern zweite syrische Großstadt - Assad-Regime verliert weiter an Boden
In einer dramatischen Entwicklung im syrischen Bürgerkrieg haben dschihadistische Rebellengruppen unter Führung von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) die strategisch wichtige Stadt Hama eingenommen. Dies markiert bereits die zweite Großstadt, die innerhalb einer Woche unter die Kontrolle der Anti-Assad-Kräfte fällt.
Syrische Armee zieht sich zurück - Christen auf der Flucht
Die syrische Nationalarmee bestätigte am Donnerstag in einer Erklärung ihren Rückzug aus der Stadt. Als Begründung wurde der Schutz der Zivilbevölkerung und die Vermeidung von Häuserkämpfen angegeben. Diese Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die gesamte Region haben.
Nach der Eroberung von Aleppo, der zweitgrößten Stadt Syriens, ist nun auch die viertgrößte Stadt des Landes gefallen - und das innerhalb von nur einer Woche
Strategische Bedeutung der Eroberung
Die Einnahme von Hama ist von besonderer strategischer Bedeutung, da die Stadt etwa ein Drittel der Strecke zwischen Aleppo und Damaskus liegt. Damit rücken die dschihadistischen Kräfte bedrohlich nahe an die bevölkerungsreichsten Regierungsgebiete heran. Besonders besorgniserregend ist die Situation für die christliche Bevölkerung in der Region.
Warnung an ausländische Mächte
Der langjährige syrische Al-Qaida-Führer und HTS-Chef Abu Mohammed al-Golani hat in einer Videobotschaft ausländische Mächte vor einer Intervention gewarnt. Diese Warnung richtete sich insbesondere gegen die vom Iran unterstützten irakischen Hashd al-Shaabi-Milizen.
Humanitäre Krise verschärft sich
Die Situation für die Zivilbevölkerung wird zunehmend prekär:
- Akuter Mangel an Grundnahrungsmitteln wie Brot
- Treibstoffknappheit in den eroberten Gebieten
- Zusammenbruch der Telekommunikationsdienste
- Massenflucht der christlichen Bevölkerung
Ausblick auf weitere Entwicklungen
Militärexperten rechnen damit, dass die Stadt Homs das nächste Ziel der Rebellengruppen sein könnte. Die Einnahme von Homs würde den Aufständischen einen leichteren Zugang zu allen anderen Landesteilen ermöglichen. Die syrische Regierung wird voraussichtlich erhebliche Streitkräfte in dieser strategisch wichtigen Stadt zusammenziehen, um einen möglichen Angriff abzuwehren.
Die christliche Gemeinde von Hama flieht derzeit in Richtung Küste in das "Tal der Christen", da sie den Zusicherungen Golanis zum Schutz religiöser Minderheiten nicht traut. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr die dramatischen Auswirkungen des Konflikts auf die religiösen Minderheiten in der Region.
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