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15.11.2024
05:53 Uhr

Dramatischer Einbruch in der Wohnmobilbranche: Traditionsunternehmen stoppt Produktion

Dramatischer Einbruch in der Wohnmobilbranche: Traditionsunternehmen stoppt Produktion

Die deutsche Wohnmobilbranche erlebt derzeit eine überraschende Trendwende. Der renommierte bayerische Hersteller Knaus Tabbert, einer der führenden europäischen Produzenten von Wohnmobilen, hat einen drastischen Produktionsstopp angekündigt. Ab dem 18. November werden die Bänder in den Werken Jandelsbrunn und im ungarischen Nagyoroszi bis zum Jahresende stillstehen.

Von Rekorden zum Stillstand: Die Entwicklung der letzten Jahre

Der Niedergang kommt für viele Beobachter überraschend, hatte das Unternehmen doch während der Corona-Pandemie einen beispiellosen Aufschwung erlebt. Die Nachfrage nach mobilen Urlaubsdomizilen war derart gestiegen, dass Kunden Wartezeiten von bis zu zwei Jahren in Kauf nehmen mussten. Diese positive Entwicklung führte 2020 sogar zum Börsengang des Unternehmens.

Alarmierende Signale am Kapitalmarkt

Die aktuelle Krise spiegelt sich besonders deutlich im Aktienkurs wider. Während die Anteilsscheine im Juni 2024 noch über 60 Euro notierten, stürzten sie mittlerweile auf einen historischen Tiefstand von 12,90 Euro ab - ein dramatischer Wertverlust von fast 80 Prozent.

Überfüllte Lager und verzweifelte Händler

Die Situation hat sich im Herbst 2024 dramatisch zugespitzt. Die Lagerbestände haben ein kritisches Niveau erreicht, was angesichts der Größe der Fahrzeuge zu erheblichen logistischen Herausforderungen führt. In einem verzweifelten Versuch, die Situation zu entspannen, hat das Unternehmen massive Rabattaktionen gestartet:

  • Bis zu 8.000 Euro Preisnachlass auf Knaus-Modelle
  • Rabatte von bis zu 3.000 Euro bei Tabbert-Fahrzeugen

Strukturelle Probleme werden sichtbar

Die Krise offenbart tieferliegende Probleme. Bereits im August wurden die Werksferien von drei auf fünf Wochen verlängert. Der langjährige CEO Wolfgang Speck verließ im Oktober das Unternehmen, während die Position des Finanzvorstands seit Februar vakant ist - ein besorgniserregendes Signal für die Unternehmensführung.

Die gestiegene Zinslast stellt viele Handelspartner vor die Herausforderung, ihre Lagerbestände zu finanzieren.

Hoffnungsschimmer am Horizont?

Trotz der aktuellen Krise gibt es auch positive Signale. Das Werk in Oberfranken läuft weiter, und der Betriebsratsvorsitzende Anton Autengruber zeigt sich für 2025 optimistisch. Interessant ist auch die Verlagerung der Nachfrage: Während Neuwagen schwächeln, erlebt der Gebrauchtwagenmarkt einen Aufschwung. Dies könnte als Indikator für eine zunehmende Preissensibilität der Verbraucher in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten gewertet werden.

Diese Entwicklung zeigt exemplarisch die Auswirkungen der verfehlten Wirtschaftspolitik der Ampelregierung. Die steigenden Zinsen und die allgemeine Verunsicherung der Verbraucher durch die anhaltende Inflation treffen nun auch ehemals boomende Branchen mit voller Wucht.

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