Dramatische Entwicklung: Europas größtes Sägewerk meldet Insolvenz an
Ein schwerer Schlag für die deutsche Holzindustrie erschüttert den Wirtschaftsstandort Bayern: Die Ziegler Group, Betreiber des mutmaßlich größten Sägewerks Europas, hat Insolvenz angemeldet. Bis zu 3.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, die meisten davon in der strukturschwachen Region Nordostbayern.
Von der Erfolgsgeschichte zum wirtschaftlichen Niedergang
Was 1948 als bescheidenes Sägewerk begann, entwickelte sich unter der Führung der Familie Ziegler zu einem international agierenden Konzern. Besonders unter Stefan Ziegler expandierte das Unternehmen rasant. Aus einem regionalen Betrieb mit 200 Mitarbeitern wurde ein Global Player mit mehr als 2.000 Beschäftigten. Die Gruppe diversifizierte ihr Portfolio weit über das klassische Holzgeschäft hinaus.
Fragwürdige Expansion in schwierigen Zeiten
Die aggressive Wachstumsstrategie des Unternehmens könnte sich nun als verhängnisvoll erweisen. Mit Bankschulden im hohen dreistelligen Millionenbereich und einer Vielzahl von risikoreichen Investments, darunter Hotels, Gastronomie und sogar ein Kindergarten, verzettelte sich das Unternehmen offenbar. Diese Strategie funktionierte nur, solange das Kerngeschäft - das gigantische Sägewerk in Plößberg - profitable Ergebnisse lieferte.
Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr, wie die verfehlte Wirtschaftspolitik der Bundesregierung mittelständische Unternehmen in die Knie zwingt. Explodierende Energiekosten, ausufernde Bürokratie und eine lahmende Baukonjunktur haben der traditionsreichen Firma den Todesstoß versetzt.
Strukturelle Probleme der deutschen Wirtschaft
Die Krise bei Ziegler ist symptomatisch für die Herausforderungen der gesamten deutschen Wirtschaft. Neben den branchenspezifischen Schwierigkeiten kämpfen Unternehmen mit:
- Dramatisch gestiegenen Energiekosten
- Ausufernder Bürokratie
- Anhaltender Kaufzurückhaltung
- Einer schwächelnden Baukonjunktur
- Inflationsbedingten Kostensteigerungen
Hoffnung für die Region?
Der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm zeigt sich vorsichtig optimistisch. Besonders für das zentrale Sägewerk in Plößberg, die Auslandsstandorte in Rumänien und Schweden sowie die Dämmstofffirma Naturheld GmbH sieht er Chancen auf eine Fortführung. Die nächsten drei Monate sind die Löhne und Gehälter durch das Insolvenzausfallgeld zunächst gesichert.
Für die strukturschwache Region Nordostbayern, die sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs mühsam erholt hatte, bedeutet die Insolvenz einen herben Rückschlag. Die Arbeitsplätze in der waldreichen Region sind für die wirtschaftliche Stabilität von enormer Bedeutung.
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