DKB kündigt Konto von AfD-Abgeordnetem nach Landtagswahl
Nach seinem Erfolg bei den Landtagswahlen in Thüringen hat die Deutsche Kreditbank Aktiengesellschaft (DKB) dem AfD-Politiker Sascha Schlösser das Konto gekündigt. Der Erfurter Stadtrat und frisch gewählte Landtagsabgeordnete teilte dies am Donnerstag auf der Plattform X mit. Die Kündigung erfolgte ohne Angabe von Gründen, was Spekulationen über die Motive des Geldinstituts anheizt.
Unklare Kündigungsgründe
In einem Schreiben, das Schlösser veröffentlichte, beruft sich die DKB auf ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die es beiden Parteien erlauben, das Vertragsverhältnis jederzeit zu kündigen. Weitere Gründe wurden nicht genannt. Auf Anfragen von Apollo News verweigerte die DKB aufgrund des Bankgeheimnisses eine Stellungnahme zu den genauen Hintergründen der Kündigung.
Politischer Kontext
Die Kündigung des Kontos erfolgte nur wenige Tage nach dem Wahlerfolg von Schlösser, der sich im Erfurter Wahlkreis I mit 35,7 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten Michael Hose durchsetzen konnte. Bereits vor der Wahl hatte die DKB öffentlich gegen die AfD Stellung bezogen. So beteiligte sich die Bank an der Initiative „Zusammenland“ und kommunizierte deutlich ihre Haltung für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Vielfalt und Toleranz.
Reaktionen und Spekulationen
Ob die Kündigung als direkte Reaktion auf Schlössers Wahlerfolg verstanden werden kann, ist unklar. Der Politiker selbst äußerte sich auf X dahingehend, dass die DKB ihm zur Wahl gratuliert habe und gleichzeitig die Konten kündigte. Diese zeitliche Nähe wirft Fragen auf und lässt Raum für Spekulationen über mögliche politische Motive.
DKB und ihre Haltung
Die DKB, eine Tochtergesellschaft der Bayerischen Landesbank, hat in den letzten Monaten ihre Unterstützung für demokratische Werte und Toleranz betont. In sozialen Netzwerken verwendet die Bank nicht mehr ihr traditionelles Logo, sondern eines, das mit einem Regenbogen hinterlegt ist. Dies soll ihre Haltung für Vielfalt und Toleranz symbolisieren. Diese politischen Statements könnten jedoch in Konflikt mit der Neutralitätspflicht stehen, der einige Unternehmen unterliegen.
Weitere Entwicklungen
Die Kündigung des Kontos hat eine breite Diskussion über die Rolle von Banken und deren Neutralitätspflicht in politischen Angelegenheiten ausgelöst. Kritiker werfen der DKB vor, durch solche Maßnahmen bestimmte politische Gruppen zu diskriminieren und damit gegen demokratische Grundsätze zu verstoßen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiterentwickeln wird und ob weitere Banken ähnliche Schritte unternehmen werden. Die Diskussion über die Neutralität und die Rolle von Finanzinstituten in politischen Fragen wird sicherlich weitergeführt werden.
Die DKB hat bisher keine weiteren Kommentare zu den genauen Gründen der Kündigung abgegeben, und es bleibt unklar, ob es sich um einen Einzelfall oder um eine breitere Strategie handelt.
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