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03.10.2024
11:51 Uhr

DIW warnt vor drastischen Preisanstiegen bei Eskalation im Nahen Osten

DIW warnt vor drastischen Preisanstiegen bei Eskalation im Nahen Osten

In Deutschland könnten bald deutliche Preisanstiege auf Verbraucher und Unternehmen zukommen, sollte sich die Lage im Nahen Osten weiter zuspitzen. Diese düstere Prognose stammt vom Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der vor erheblichen wirtschaftlichen Folgen warnt.

Öl- und Gaspreise im Fokus

Der Nahe Osten ist eine der wichtigsten Regionen für die Produktion von Öl und Gas. Eine Eskalation des Konflikts könnte daher zu erheblichen Preissteigerungen führen. „Der Nahe Osten bleibt einer der wichtigsten Produzenten von Öl und Gas, eine Eskalation des Krieges dürfte die Preise deutlich ansteigen lassen und damit auch die energieintensive Industrie in Deutschland einen weiteren Rückschlag bescheren“, erklärte Fratzscher gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Handelswege und Lieferketten bedroht

Eine Ausweitung des Krieges würde nicht nur die Preise beeinflussen, sondern auch wichtige Handelswege beeinträchtigen. Dies könnte deutsche Exportunternehmen hart treffen. Volker Treier, Außenwirtschaftschef bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), äußerte sich ähnlich: „Eine weitere Zuspitzung des Konflikts könnte nicht nur dramatische Auswirkungen auf den Ölpreis haben, sondern auch erneute Störungen der Lieferketten nach sich ziehen.“

Psychologische Auswirkungen auf die Wirtschaft

Der wirtschaftliche Schaden durch eine Eskalation im Nahen Osten ist nicht nur auf physische Handelswege beschränkt. Fratzscher betonte, dass auch die psychologische Komponente eine erhebliche Rolle spiele. „Der wichtigste wirtschaftliche Schaden durch eine Ausweitung des Krieges dürfte jedoch eine Verschlechterung der Stimmung bei Unternehmen und Konsumenten sein. Wirtschaft ist ein großer Teil Psychologie und die wohl wichtigste Hürde in Deutschland für eine schnellere Erholung, ist das fehlende Vertrauen“, so der DIW-Präsident.

Bereits höhere Frachtkosten im Roten Meer

Die jüngsten Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer haben bereits zu höheren Frachtkosten geführt. „Der Zugang zur Straße von Hormus, die für den Welthandel von entscheidender Bedeutung ist, gerät nun verstärkt in den Fokus. Das deutsche Geschäftsmodell einer internationalen Arbeitsteilung, das vom ungehinderten Handel und Austausch abhängig ist, gerät zunehmend unter Druck“, warnte Treier.

Verunsicherung und verzögerte Investitionen

Die angespannte Sicherheitslage im Nahen Osten führt zu weiterer Verunsicherung bei Unternehmen und verzögert Investitionen. Dies könnte die ohnehin fragile wirtschaftliche Lage in Deutschland weiter verschärfen.

Die Bundesregierung steht vor der Herausforderung, auf diese Entwicklungen angemessen zu reagieren. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf die drohenden wirtschaftlichen Verwerfungen reagieren werden. Klar ist jedoch, dass die aktuelle Lage im Nahen Osten nicht nur eine regionale Krise darstellt, sondern auch weitreichende globale Auswirkungen haben könnte.

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