Die Ampelregierung feiert Investition von TSMC als Erfolg - eine Fehleinschätzung?
Die aktuelle Wirtschaftskrise in Deutschland scheint die Ampelregierung nicht aus der Ruhe zu bringen. Trotz der Tatsache, dass Deutschland als einzige große Industrienation in einer Rezession steckt, verkünden Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck stolz die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Grund für diese Einschätzung ist die geplante Investition des taiwanesischen Halbleiter-Herstellers TSMC in eine Fabrik auf deutschem Boden.
Investition als Beleg für wirtschaftliche Stärke?
Die Entscheidung des Halbleiter-Herstellers TSMC, ein Werk in Deutschland zu errichten, wird von der Ampelregierung als Beweis für die wirtschaftliche Stärke und Attraktivität Deutschlands gesehen. Die Fabrik wird in Zusammenarbeit mit Bosch, Infenion und NXP, einem niederländischen Halbleiterhersteller, gebaut. TSMC wird 70 Prozent am geplanten Joint Venture halten. Mehr als 10 Milliarden Euro sollen in das Industrieprojekt fließen, das 200 Arbeitsplätze in der Region schaffen soll.
"Deutschland ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort", schrieb Bundeskanzler Scholz auf Twitter. Auch Wirtschaftsminister Habeck äußerte sich positiv und betonte, dass die Investitionsentscheidung zeige, dass Deutschland ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Standort sei.
Staatliche Subventionen als Anreiz?
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Projekt vom deutschen Staat zusätzlich mit fünf Milliarden Euro unterstützt wird. Fast die Hälfte des Investitionsvolumens wird also subventioniert. Die Frage, die sich hier stellt, ist, ob die Investitionsentscheidung von TSMC wirklich ein Beleg für die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Wirtschaftsstandortes ist, oder ob sie nicht vielmehr durch die großzügigen staatlichen Subventionen beeinflusst wurde.
Kritische Stimmen werden laut
Die Entscheidung der Ampelregierung, die Investition von TSMC als Beleg für die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sehen, wird von Kritikern als Fehleinschätzung angesehen. Eine Studie des Bundesverbandes der deutschen Industrie zeigt, dass jedes sechste Unternehmen Deutschland teilweise oder ganz verlassen will. 16 Prozent der Unternehmen des industriellen Mittelstandes in Deutschland sind derzeit dabei, Arbeitsplätze und Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern. Weitere 30 Prozent tragen sich konkret mit Abwanderungsgedanken.
"Deutschland ist alles andere als ein attraktiver Wirtschaftsstandort – daran ändert eine dick subventionierte Einzelinvestition nichts", so die kritischen Stimmen.
Es bleibt abzuwarten, ob die Investition von TSMC tatsächlich einen positiven Effekt auf die deutsche Wirtschaft haben wird, oder ob sie lediglich ein Strohhalm ist, an den sich die Ampelregierung klammert, um die wirtschaftliche Lage Deutschlands positiver darzustellen, als sie tatsächlich ist.
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