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12.09.2024
07:46 Uhr

Deutschland setzt Schengen-Abkommen aus: Auswirkungen auf die gesamte EU

Deutschland setzt Schengen-Abkommen aus: Auswirkungen auf die gesamte EU

In einer historischen Entscheidung hat Deutschland seine Teilnahme am Schengen-Abkommen ausgesetzt und damit die Freizügigkeit innerhalb der EU erheblich eingeschränkt. Diese Maßnahme könnte weitreichende Folgen für die gesamte Europäische Union haben.

Strengere Grenzkontrollen und verschärfte Einwanderungspolitik

Die deutsche Bundesregierung hat angekündigt, ab dem 16. September strengere Kontrollen an allen Landesgrenzen einzuführen. Diese Maßnahmen sollen zunächst für sechs Monate gelten und zielen darauf ab, irreguläre Migration zu bekämpfen und die Bevölkerung vor Bedrohungen wie dem islamistischen Extremismus zu schützen. Innenministerin Nancy Faeser betonte, dass die Regierung auch ein System entwickelt habe, das es den Behörden ermöglicht, mehr Migranten direkt an den deutschen Grenzen abzuweisen.

Reaktionen in der EU

Die Entscheidung Deutschlands hat bereits Reaktionen in anderen EU-Ländern ausgelöst. Österreich hat angekündigt, keine von Deutschland abgewiesenen Migranten aufzunehmen, und es wird erwartet, dass auch andere Länder wie die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien ähnliche Maßnahmen ergreifen werden. Diese Entwicklungen könnten das gesamte Schengen-System und die Idee eines grenzenlosen Europas in Frage stellen.

Politische Hintergründe und Auswirkungen

Die Entscheidung der deutschen Regierung kommt in einer Zeit, in der die öffentliche Meinung zur Einwanderung zunehmend kritisch wird. Jüngste Umfragen zeigen, dass die Wähler in Brandenburg, wo in zwei Wochen Wahlen stattfinden, die Einwanderung als eines der drängendsten Probleme ansehen. Die Sozialdemokraten (SPD) von Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser kämpfen darum, die Kontrolle über die Regierung zu behalten.

Historische Parallelen

Die aktuelle Situation erinnert an frühere Krisen in der deutschen Politik. Bereits 2016 erlitt die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel eine demütigende Niederlage in den Landtagswahlen in ihrem Heimatstaat Mecklenburg-Vorpommern, als die Alternative für Deutschland (AfD) stark zulegte. Auch 2018 stand Merkels Koalition kurz vor dem Zusammenbruch wegen der Einwanderungspolitik.

Ein Paradigmenwechsel in der deutschen Einwanderungspolitik

Die aktuelle Entscheidung markiert einen deutlichen Wandel von der früheren Haltung „Wir schaffen das“ zu einer Politik der Abschreckung. Friedrich Merz, der Vorsitzende der CDU und Oppositionsführer, fordert sogar, dass die Polizei Menschen, die Asyl beantragen, an den Grenzen abweisen darf. Merz argumentiert, dass Deutschland nur von sicheren Ländern umgeben sei, sodass es technisch unmöglich sei, an einer deutschen Landgrenze Asyl zu beantragen.

Die Zukunft der EU und des Schengen-Raums

Die Aussetzung des Schengen-Abkommens durch Deutschland könnte weitreichende Konsequenzen für die Zukunft der EU haben. Wenn Länder beginnen, EU-Verträge aufgrund „höherer Gesetze“ zu ignorieren, könnte dies das Ende der EU und der Eurozone bedeuten. Die deutsche Entscheidung könnte der Anfang vom Ende des Schengen-Systems sein und die europäische Integration ernsthaft gefährden.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese Maßnahmen tatsächlich die gewünschte Wirkung erzielen oder ob sie die EU weiter spalten und destabilisieren werden.

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