Deutscher E-Mobilitäts-Pionier kapituliert vor Standortnachteilen - Produktion wandert nach Thailand
Ein weiteres Kapitel des schleichenden Niedergangs des Industriestandorts Deutschland wird derzeit in Nordrhein-Westfalen geschrieben. Der innovative Elektro-Transporter StreetScooter, einst ein Vorzeigeprojekt deutscher Ingenieurskunst, muss seine Produktion ins Ausland verlagern. Die Firma e.Volution GmbH sah sich gezwungen, beim Amtsgericht Aachen einen Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens zu stellen.
Gescheiterter Kampf um den Produktionsstandort Deutschland
Professor Günther Schuh, der Vordenker hinter dem StreetScooter-Projekt, hätte zu Beginn des Jahres 2024 noch große Pläne gehabt. Nach dem Rückerwerb der Rechte am Fahrzeug wollte er die Produktion in Düren beim Auftragsfertiger Neapco wieder zum Leben erwecken. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland hätten sich als nicht tragfähig erwiesen.
"Ich wollte zeigen, dass wir in NRW immer noch Vorreiter für Nachhaltigkeit und neue Mobilität sind. Ich kann den Kampf hier aber nicht mehr gewinnen, weil er hier nicht finanzierbar ist", zitiert die Aachener Zeitung den sichtlich enttäuschten Unternehmer.
Dramatische Kostennachteile zwingen zur Produktionsverlagerung
Die Verlagerung der Produktion nach Thailand würde es ermöglichen, die Produktionskosten nahezu zu halbieren. Ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr der Industriestandort Deutschland unter den explodierenden Energiekosten und der ausufernden Bürokratie zu leiden habe. Die verfehlte Wirtschafts- und Energiepolitik der Ampel-Regierung fordere damit ein weiteres Opfer.
Arbeitsplätze in Deutschland gehen verloren
Die Konsequenzen dieser erzwungenen Standortverlagerung seien dramatisch. Rund 200 Arbeitsplätze bei Neapco in Düren seien unmittelbar betroffen. Der Betriebsrat sehe sogar das gesamte Werk mit über 500 Beschäftigten in Gefahr. Dies sei ein weiterer Beleg dafür, wie die aktuelle Politik Arbeitsplätze in Deutschland gefährde.
Innovative Technik trifft auf wirtschaftliche Realität
Besonders bitter sei die Entwicklung vor dem Hintergrund der ambitionierten technischen Ziele. Das Unternehmen plane, den Elektro-Transporter auf eine völlig neue technische Basis zu stellen. Mit einer angestrebten Lebensdauer von bis zu 50 Jahren und der Möglichkeit modularer Upgrades hätte das Fahrzeug neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen können.
Joint Venture als Rettungsanker
In Thailand solle nun ein 50:50-Joint-Venture mit einer lokalen Unternehmerfamilie entstehen. Neben den deutlich niedrigeren Produktionskosten verspreche man sich auch bessere Chancen für die internationale Vermarktung. Die Produktion solle bereits 2025 anlaufen.
Diese Entwicklung reihe sich ein in eine lange Liste von Produktionsverlagerungen aus Deutschland. Sie zeige einmal mehr, dass die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen dringend verbessert werden müssten, um den Industriestandort Deutschland zu erhalten und zukunftsfähig zu machen.
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